Oberhausen. Im November soll die alte Eislaufhalle im Oberhausener Revierpark Vonderort als neuer Hort des Hockeysports eröffnen. Aber einen Namen wird die Halle dann wohl noch nicht haben. „Karl-Heinz-Pflugbeil-Halle“ – zu Ehren des verstorbenen SPD-Bezirksbürgermeisters – lehnte die Opposition jedenfalls ab.

Völlig überraschend wird die neue Inlineskater-Hockeyhalle am Revierpark Vonderort vorerst nicht nach dem langjährigen, verstorbenen Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Pflugbeil benannt. Nach einem Nein der Opposition in der Bezirksvertretung Osterfeld droht die Benennung von Straßen und Gebäuden nach Persönlichkeiten aus der Stadt nun zum Zankapfel der Parteien zu werden.

Luise-Albertz-Halle, Eugen-Zur-Nieden-Ring oder Martin-Heix-Platz – auf Oberhausens Straßen wird einer Vielzahl von Kommunalpolitikern gedacht. Klar formulierte Kriterien, in welchem Maße oder Bereich sich der oder die Gewürdigte um die Stadt verdient haben muss, gibt es aber nicht. Nach einer Debatte in Alt-Oberhausen sollte dies parteiübergreifend nachgeholt werden.

Solange wollten CDU und BOB die Abstimmung um die zur Hockey-Halle umgebaute frühere Eislaufhalle am Dienstag verschieben. SPD und Grüne bestanden aber auf dem Antrag, der einen bereits im Februar geäußerten Wunsch zweier Hockey-Vereine aufgreift. Mit gleich vielen Stimmen für und gegen die Pflugbeil-Halle wurde der Antrag unter verärgerten Kommentaren der SPD („Das ist eine Frechheit“, „Der Bürgerwille wird missachtet“) abgelehnt.

Signal an die Angehörigen und Vereine ist unangemessen

„Ich kann das Verhalten von CDU und BOB nicht nachvollziehen, das Signal an die Angehörigen und Vereine ist unangemessen“, sagt der Oberhausener SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Er gibt zwar zu, dass die Kriterien, die der Benennung von Straßen zu Grunde gelegt werden, einvernehmlich aktualisiert werden müssten. „Die jetzige Diskussion um die frühere Eislaufhalle trifft aber den Falschen.“

Der Oberhausener CDU-Fraktionschef Daniel Schranz verteidigt die Entscheidung: „Man muss vernünftig und abgewogen überlegen, welche Verdienste geehrt werden und dafür brauchen wir feste Maßstäbe.“ Auch dürfe es nur eine Ausnahme sein, die in Oberhausen gängige Acht-Jahres-Frist nach dem Tod eines verdienten Bürgers auszusetzen. Er warnt, für Bürger könne es bei der Häufung kommunalpolitischer Namensgeber wirken, als setze sich die Politik ein Denkmal. Große Brömer widerspricht: „In den letzten zehn Jahren haben meist Vereine neue Straßennamen vorgeschlagen.“

Die SPD will sich mit CDU und BOB zusammensetzen, denn nun muss ein gemeinsamer Weg gefunden werden. Eigentlich hätte nämlich lediglich der auch mit Politikern besetzte OGM-Aufsichtsrat über den Namen der Halle entscheiden müssen. Denn die Stadttochter ist Eigentümerin des Baus.