Packstationen können praktisch sein: Man kann sich Waren dorthin liefern lassen und holt sie ab, wenn man Zeit hat, statt auf den Paketboten warten zu müssen. Betrüger haben jetzt eine Masche entwickelt, bei der diese Packstationen und ahnungslose Verbraucher eine Rolle spielen. „Wer von DHL ein ,Begrüßungspaket’ für die Packstationen bekommt, sollte das nicht als Werbung abtun, sondern zur Polizei gehen“, rät Petra Gülker von der Verbraucherzentrale Oberhausen.
Mit zufällig gefundenen Namen und Adressen, weiß Gülker, meldeten sich die Betrüger bei DHL für den Packstation-Service an. DHL schicke daraufhin per Post ein Willkommensschreiben an die angegebene Anschrift. Zusätzlich erhielten die Betrüger die Daten an eine E-Mail-Adresse, auf die sie Zugriff haben. „Der Empfänger der Post weiß gar nichts von einer Registrierung und wirft möglicherweise die Sendung von DHL weg. Dadurch können die Betrüger ihr Spiel beginnen“, erklärt Petra Gülker. Die Betrüger bestellten Waren unter dem falschen Namen und ließen sie an die Packstation schicken. Um die Packstation zu öffnen, brauchen sie eine Kundenkarte. Die stellen sie sich meist selbst her. „Die Kosten für ihre Bestellung zahlen sie natürlich nicht. Rechnungen und Mahnungen gehen an die Person, als die sich die Betrüger beim Händler ausgegeben haben.“
Der Geschädigte hat vor allem zusätzlichen Aufwand: „Zwischen ihm und dem Händler ist kein wirksamer Vertrag zustande gekommen, weil er selbst keine Bestellung aufgegeben hat. Aber das sollte er dem Händler mitteilen und auch dessen Post nicht einfach ignorieren.“
Die Verbraucherzentrale rät daher: Wer Post von DHL für die Anmeldung an einer Packstation bekommt, ohne sich selbst angemeldet zu haben, sollte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten. „So können die Betrüger gefunden und weitere Schäden vermieden werden.“