Oberhausen.. Der Viertliga-Fußballverein Rot-Weiß Oberhausen ist knapp vor der finanziellen Pleite gerettet worden – durch ein Grundstückskaufgeschäft mit Steuergeldern. Was hartnäckige Fußballfans noch begeistert, entsetzt etliche Bürger. Und auch einen Teil der Opposition. Linksfraktion spricht von “Skandal“.
Die Rettung des Viertligisten Rot-Weiß Oberhausen (RWO) in letzter Minute durch die Stadttochter OGM hat für helle Empörung bei zahlreichen Lesern gesorgt. Der Tenor: Wie kann sich eine arme Stadt wie Oberhausen leisten, mal eben eine halbe Million Euro für den Kauf der RWO-Geschäftsstelle aufzubringen, um den Profifußball in der Stadt am Leben zu halten?
Einige sprechen von einer „illegalen Subventionierung“, die die EU beobachten sollte; Online-Nutzer Saralina schreibt von einem „Schlag ins Gesicht jedes Steuerzahlers“.
RWO-Rettung: "Ein Skandal"
Thomas Haller von der Oberhausener Linksfraktion fordert, dass sich Profisport selbst tragen müsse. Sonst solle RWO lieber in der Oberliga einen Neuanfang wagen. „Es ist ein Skandal, dass die OGM es nicht gewährleisten kann, Flüchtlingen in ihren Unterkünften ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Und während die Schulen und städtische Gebäude in Oberhausen vergammeln, kann aber RWO mit 500.000 Euro gerettet und das Stadion Niederrhein und das Aquabad für Millionen Euro ausgebaut werden. Die OGM sollte ihr Politik überdenken und ihre Pflichtaufgaben‚ die vertraglich festgelegt sind, erfüllen“, sagt der sportpolitische Sprecher der Linken, Haller.
OGM-Geschäftsführer Hartmut Schmidt versichert dagegen, dass sich das Grundstückskaufgeschäft mit RWO für die OGM wirtschaftlich lohnt – durch die langfristigen Mieteinnahmen. Ein Risiko gebe es aber: Dass RWO die Mieten künftig nicht mehr zahlen kann. (we)