Trotz aller Unwägbarkeiten und internationaler Krisen – siehe Ukraine-Konflikt – blicken die Oberhausener Unternehmen durchaus positiv in die Zukunft. Laut der aktuellen Herbstumfrage der Industrie- und Handelskammer Essen, Mülheim, Oberhausen (IHK) gehen fast 79 Prozent von einer günstigeren oder zumindest gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus.
Schaut man sich die Ergebnisse allerdings genauer an, ist festzustellen, dass der Optimismus im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat. Im Herbst 2013 lag die Quote noch bei rund 88 Prozent. Damals prognostizierte nur jede zehnte befragte Firma eine ungünstigere Entwicklung, während es diesmal jede fünfte ist.
30 befragte Unternehmen
„Wir müssen allerdings berücksichtigen, dass die Beurteilungen von lediglich rund 30 Oberhausener Unternehmen zugrunde gelegt werden“, erklärt Heinz-Jürgen Hacks, Geschäftsführer für den Bereich Industrie, Raumordnung und Verkehr bei der IHK. „Fällt da ein großes Unternehmen mal aus, oder hat es mal eine besonders gute oder besonders schlechte Geschäftslage, dann wirkt sich das natürlich dementsprechend aus.“ Festzuhalten sei, dass aktuell drei von vier Firmen ihre Geschäftslage als gut oder zumindest befriedigend bezeichnen.
Stark zurückgegangen ist die Einschätzung, dass man in nächster Zeit die Zahl der Mitarbeiter erhöhen wird. Lediglich 5,3 Prozent der befragten Firmen kündigten dies an. 31,6 Prozent gehen sogar von einer sinkenden Beschäftigtenzahl aus. Zum Vergleich: Bei der Herbstumfrage 2013 wollten fast 30 Prozent ihr Personal aufstocken und nur 23,5 Prozent es reduzieren.
Für Hacks ist dies aber auch keine alarmierende Entwicklung. „Die Verringerung der Mitarbeiterzahl bedeutet nicht automatisch, dass es Entlassungen geben wird. Da wirkt sich vielmehr die Rente mit 63 aus. Ältere Mitarbeiter scheiden auf der einen Seite aus, während die Firmen auf der anderen Seite keine Fachkräfte finden.“ Gleiches gelte für die Ausbildung, wo die Zahlen ebenfalls zurückgingen, aufgrund mangelhafter Ausbildungsfähigkeit.
„Wir müssen außerdem konstatieren, dass es in Oberhausen in den zurückliegenden sechs Jahren eine überdurchschnittlich hohe Zunahme der Beschäftigtenzahl gegeben hat. Und das bei einer sinkenden Einwohnerzahl. Da ist es völlig klar, dass diese positive Entwicklung nicht permanent so weiter gehen kann.“