Sie durften über den berühmten roten Teppich laufen, wurden applaudierend im Theatersaal begrüßt und konnten hinter den Kulissen Dirigenten und Regisseure befragen – nun ging für die Sechstklässler der Gesamtschule Osterfeld die Arbeit als Kinderjury bei der renommierten Ruhtriennale 2014 zu Ende. Bei der Abschlussfeier hatten die Jugendlichen allerdings noch eine Herausforderung zu meistern: Vor vielen Hundert Zuschauern lobten sie ihre liebsten Stücke mit selbst gestalteten Preisen aus – und hielten dazu frei sprechend ihre Festreden.

Seit Mitte August waren die Schüler der Klasse 6b Mitglieder einer von sechs Kinderjurys, die alle Veranstaltungen der Ruhrtriennale besuchten und bewerteten. Klassenlehrerin Joana Pollender sorgte sich zunächst noch, dass das Gezeigte zu anspruchsvoll oder abstrakt für die elf- bis 13-jährigen Jury-Mitglieder wäre. Doch die Schüler hatten einen direkten, unverstellten Zugang zu den Stücken, fanden sie entweder todlangweilig oder abgefahren.

Innerhalb der Festivalwochen gewöhnten sich die Kinder immer mehr an ihre neue Aufgabe. Sie machten sich auch zunehmend schick für die Abende und lauschten konzentriert jedem noch so modern-abstrakten und damit auch anstrengenden Werk.

Manche Stücke haben den Kindern nicht gefallen, trotzdem haben letztlich alle im Abschlussfeedback gesagt, sie würden jederzeit wieder mitmachen wollen. Dies ist in Joana Pollenders Augen umso bedeutsamer, da bei ihren Schülern eine Bereitschaft gewachsen ist, sich auch mit offenkundig nicht so angenehmer Musik und Kunst auseinanderzusetzen und darin einen Wert zu erkennen.

In einer großen Abschlussgala überreichten die Osterfelder Jugendlichen den Künstlern ihre selbst gestalteten Festivalpreise. Nachdem der Hauptpreis „Best of the best“ überreicht war, fiel eine große Menge Glitzerregen vom Hallenhimmel und für die Kinder begann die große Abschiedsparty.