Während seiner Klausurtagung im Rathaus hatte das Bündnis Oberhausener Bürger (BOB) auch das Thema Schulentwicklung auf der Agenda. Wenn Schulentwicklungsplanung, dann aber richtig, forderte Karl van den Mond, schulpolitischer Sprecher von BOB, denn „die Schullandschaft in Oberhausen gleicht einem Flickenteppich ohne erkennbares Schnittmuster.“ Auch der Teilplan Förderschulen und die Umsetzung der schulischen Inklusion knüpfe an das Flickwerk der Konzeptlosigkeit in der Schulentwicklungsplanung an.

Die Vorschläge und Begründungen der Stadtverwaltung gingen nicht weit genug, „es fehlt ein Rahmenkonzept für eine inklusive Schule, die man nicht losgelöst von den weiteren Schulformen und Standorten betrachten kann.“

Ungeklärte Fragen

Auch BOB-Ratsfrau Andrea-Cora Walther sieht viele ungeklärte Fragen im aktuellen Entwurf, so etwa beim Thema Schulwechsel: Wie geht man mit Schülern um, die die Orientierungsstufe nicht schaffen? Sie müssen in andere Schulformen versetzt werden. Schüler, die das G8-Gymnasium nach der 9. Klasse nicht schaffen, stehen hingegen ohne Abschluss da. Unklar sei auch, ob für Oberhausen Landesmittel aus der sogenannten Inklusionspauschale für erhöhten Personaleinsatz und barrierefreien Umbau von Schulgebäuden abgerufen werden. Walther: „Man legt einfach los, ohne wenigstens eine Bestandsaufnahme gemacht zu haben, wo, wie und mit welchen Fachkräften ‘Gemeinsames Lernen’ heute schon stattfindet und ausgebaut werden kann.“ BOB fordert deshalb Verlässlichkeit von Schule, Transparenz und Dialog mit den Betroffenen, und bietet einen runden Tisch mit den politischen Fraktionen an. Van den Mond: „Inklusion ist ein wichtiges Ziel. Nur, wenn wir uns den Problemen gemeinsam stellen, kann die Schulentwicklung gelingen und gemeinsames Lernen eine Zukunft haben.“