Oberhausen.. Der Prostatakrebs gehört bei Männern über 45 Jahren zu den häufigsten Krebserkrankungen. Frühzeitig erkannt, ist er heilbar. Hat der Krebs gestreut, gibt es keine Hoffnung mehr. Am EKO in Oberhausen gibt es eine Selbsthilfegruppe.
Prostataerkrankungen sind nicht zu unterschätzen. In Deutschland sterben daran bis zu 13.000 Menschen jährlich. „Je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten bei der Behandlung“, sagt Professor Klaus Höfner, Chefarzt der Klinik für Urologie am Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO). „Das Problem ist, Männer wollen nichts von Vorsorge hören. Sie bringen ihr Auto öfter zur Inspektion als sich selbst zum Arzt.“
Einmal im Monat trifft sich im EKO eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Prostata-Erkrankungen und deren Angehörige. Meist kommen rund 25 Besucher, die Selbsthilfe erreicht in der Spitze bis zu 60 Betroffene. Gesprochen wird über das Leben mit der Krankheit, mögliche Therapien, Nebenwirkungen der Behandlung und Hilfe zur Selbsthilfe.
Der Leiter der Gruppe, Kurt Klein (82) aus Schmachtendorf, ist selbst nicht erkrankt – und ist dennoch seit der Gründung des Netzwerks vor nunmehr 13 Jahren an vorderster Stelle dabei. „Ich hatte damals einen Vortrag besucht und kam so mit dem Thema in Kontakt“, erzählt er. „Die Gruppe brauchte einen Vorsitzenden, ich war gerade Rentner geworden und habe zugesagt, diesen Posten zu übernehmen.“
Teilnehmer aus der gesamten Region
Mit der Zeit ist die Gruppe gewachsen. Längst kommen die Menschen nicht mehr nur aus Oberhausen – sondern auch aus den Nachbarstädten und der Region. „Der Austausch untereinander ist ganz wichtig für die Menschen, die hierherkommen“, sagt Klein. „Sie können intensiv über ihre Gedanken und Erfahrungen reden.“ Aus vielen persönlichen Kontakten während der Treffen seien auch schon richtige Freundschaften erwachsen.
Die Selbsthilfegruppe arbeitet eng mit dem EKO zusammen. Mediziner des Krankenhauses halten regelmäßig Vorträge bei den Treffen und informieren dort beispielsweise über Behandlungsmethoden.
Das fachübergreifend arbeitende Prostatazentrum Rhein-Ruhr am EKO ist erst in diesem Jahr wegen seiner medizinischen Tätigkeit und den damit verbundenen Qualitätskriterien erneut zertifiziert worden.
Chefarzt Dr. Klaus Höfner freut sich über die mit diesem Gütesiegel verbundene Transparenz für die Patienten im EKO. „Wir arbeiten hier alle Hand in Hand zusammen, um die bestmögliche Betreuung unserer Patienten während aller Phasen ihrer Erkrankung zu gewährleisten.“