Die bekannt gewordenen Misshandlungen von Flüchtlingen in nordrhein-westfälischen Heimen bezeichneten Oberhausener Politiker als beschämend und besorgniserregend.
Die Grünen wollen nun genau wissen, wie die Lage in Oberhausener Unterkünften aussieht. In der Sitzung des Sozialausschusses am 5. November soll die Verwaltung dazu Auskunft geben. Man wolle wissen, welche Strategien verfolgt werden, um Gewaltdelikte in den Unterkünften zu verhindern. „Es darf nicht sein, dass Menschen die ihre Heimat verlassen, weil sie dort Gewalt erfahren und in Deutschland Schutz suchen, hier misshandelt werden“, sagt Grünen-Parteichef Sebastian Girrullis.
Die Linken fordern ein „durchdachtes Konzept“ zur Unterbringung von Flüchtlingen und dazu die Einrichtung eines Runden Tisches mit Vertretern der Stadt, der Kirchen, des Flüchtlingsrats, sozialer Einrichtungen und anderer Akteure. Fraktionsmitglied Jürgen Dittmeyer meint: Teil einer Lösung müsse es sein, dass Flüchtlinge nach einer Übergangszeit von einigen Wochen in einzelnen Wohnungen untergebracht werden können.
Linke: Schneller in Wohnungen
„Die jetzigen Hürden, die so einer Unterbringung im Wege stehen, müssen beseitigt werden. Daher ist auch ein Dialog mit möglichen Vermietern nötig um darüber zu beraten, wie am besten Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können – schließlich gibt es viel Leerstand in Oberhausen“, erklärt Dittmeyer. In der nächsten Ratssitzung soll dies diskutiert werden.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit erklärte in einer Diskussion mit Bürgern in Düssedorf, dass manche Flüchtlingsheime überfüllt seien. Deshalb werde das Land zusätzliche Flüchtlingsunterkünfte schaffen. Am besten sei es, die Asylbewerber in Wohnungen unterzubringen. Dies sei aber vielerorts schwierig, insbesondere bei großen Familien.
Anzahl der Flüchtlinge steigt
Stefan Zimkeit wies auf die steigende Zahl von Menschen hin, die unter anderem aus den Kriegsgebieten im Irak und in Syrien nach Deutschland kommen. Er wollte deshalb nicht ausschließen, dass auch Oberhausen weitere Unterbringungsmöglichkeiten benötigen würde, um Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen.