Von den Risiken und Umständen ihrer lebensgefährlichen Reise nach Europa berichteten Flüchtlinge aus Kamerun und Togo im CVJM-Heim an der Marktstraße. Eingeladen hatte das Bündnis für eine humane Flüchtlingspolitik.
Ein Flüchtling aus Kamerun, der vor acht Monaten deutschen Boden betrat, war jahrelang unterwegs. Er erzählte, dass in Marokko Polizei und Militär gnadenlose Gewalt gegen die Flüchtenden ausübten. Ihre Zelte seien niedergebrannt und vernichtet, viele getötet worden. Wer in die spanische Enklave Melilla will, muss einen acht Meter hohen Stacheldrahtzaun überwinden. Polizisten und Soldaten hätten dabei auf ihn eingeprügelt. Wer den Zaun mit oft schweren Verletzungen überwunden habe, laufe Gefahr, von der ebenfalls prügelnden spanischen Polizei zurückgebracht zu werden.
Die Zuhörer waren entsetzt darüber, dass hier jede Menschlichkeit verloren gegangen sei. In der anschließenden Diskussion wurde bedauert, dass die Stadt Oberhausen immer noch zu einem großen Teil Flüchtlinge in Heimen und nicht mehr von ihnen in Wohnungen unterbringt. Hier müsse mehr getan werden, lautete die Forderung.