Es gibt zu wenig Fahrradboxen in der Stadt, die Ampelanlagen sollten mit LED-Leuchten ausgestattet werden, der Zwei-Wochen-Turnus bei der Leerung der Biotonne ist zu verändern, mehr Kreisverkehre könnte man anlegen, Radwege müssten besser gepflegt werden – das sind einige der Vorschläge, die am Montagabend beim Bürgerforum im Technischen Rathaus notiert und mit Fachleuten der Stadtverwaltung diskutiert wurden. Besonders erfreulich: Im Gegensatz zu den anderen Foren waren die Bürger diesmal eindeutig in der Mehrheit. Rund drei Dutzend nutzten die Chance, Lob, Kritik und Anregungen loszuwerden.

Die angeregteste Diskussion gab es zum Thema Verlängerung der Straßenbahnlinie 105. Angesichts des 80-Millionen-Euro-Projekts stand besonders die Kosten-Nutzen-Frage im Raum. Auch der Hinweis, dass der Eigenanteil der Stoag nur 13 Millionen Euro betrage, konnte manchen Kritiker nicht umstimmen, schließlich handele es sich bei den rund 68 Millionen Euro Bundesfördermitteln auch um Steuergelder. Außerdem seien 13 Millionen Euro an Eigenanteil auch kein Pappenstiel für ein städtisches Unternehmen. Dass mit 8000 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag zu rechnen sei, wurde angezweifelt.

Kosten-Nutzen-Analyse

Bernhard Klockhaus vom Fachbereich Planung betonte, die Kosten-Nutzen-Analyse habe eindeutig ergeben, dass sich das Projekt lohne. Man müsse auch beachten, dass die neue Linie nicht nur Fahrgäste von Oberhausen bequem nach Essen befördere, sondern eben auch von Essen nach Oberhausen, zum Beispiel zum Centro. Die Stoag koste die neue Strecke zwar rund 400 000 Euro zusätzlich im Jahr, ein Bus koste aber auch schon 200 000 Euro.

Unterstützung erhielt er von Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn: Überall da, wo Fahrgäste nicht mehr umsteigen müssten, sondern durchfahren könnten, seien die Kundenzahlen gestiegen. Die Verlängerung der Linie 105 hält er für sinnvoll.

Zum Thema Verkehr gab es auch noch Kritik und Anregungen in anderer Richtung: Bei der Pflege einzelner Radwege etwa könne man mehr tun. Ein anderer Bürger wünscht sich mehr Kontrolle des ruhenden Verkehrs. Wäre an der Holtener Straße / Postweg nicht ein Kreisverkehr sinnvoll, lautete ein weiterer Vorschlag. Dies wird kaum umsetzbar sein, weil der für einen Kreisverkehr erforderliche Platz – rund 36 Meter im Durchmesser – wohl an der Stelle nicht ausreicht.

Kurzfristig aufgreifen will die Stadt den Vorschlag, für mehr Fahrradabstellplätze zu sorgen. „Das werden wir uns schnell mal näher anschauen“, versprach Planungsdezernentin Sabine Lauxen.