Oberhausen. Larissa Kastein ist ist ein richtiges Kind des Circus. Als Tochter von Benno Kastein, einst einer der Gründer von Flic Flac und heute der Chef des Unternehmens, ist sie im Circus aufgewachsen. Die Akrobatin trat im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal in der Manege auf. Heute hat sie sich einer Nummer verschrieben, die als verführerisch, artistisch und sexy beschrieben wird.

Larissa Kastein (27) hat diesen leichten, stolzen Gang. Die Artistik, die Körperbeherrschung, sie liegen ihr im Blut. Die Tochter des Flic Flac-Gründers Benno Kastein ist durch und durch ein Kind des Circus’. Am 5. Oktober vor genau 22 Jahren stand sie zum ersten Mal im Rampenlicht. Bei einer Akrobatiknummer trat sie gemeinsam mit ihrem Vater als kleines Teufelchen auf. „Ich war schrecklich nervös“, erinnert sie sich.

Dabei war der erste Auftritt zunächst einer vor den vielen Circus-Leuten. „Am 5. Oktober, am Flic Flac-Geburtstag, feiern wir immer groß bei einer Show nach der Show“, erzählt die Artistin. Das war ihr allererster Auftritt. Am nächsten Tag folgte dann gleich einer vor großem Publikum.

Von da an war sie dabei. Und immer traurig, wenn sie als Kind nicht an den Abendvorstellungen teilnehmen durfte. „Ich musste ja morgens zur Schule“, erzählt sie von dem Unterricht, den sie im Circus erhielt. Oh ja, Larissa Kastein hat als Circus-Kind sehr schnell diese Disziplin gelernt, wie sie sagt. Aufstehen, Zähneputzen, Schule, zwei bis drei Stunden Training, etwas Freizeit, Auftritt, Zähneputzen, schlafen, listet sie kurz und knapp ihre Tagesabläufe als Kind auf. Und zimperlich darf man auch nicht sein. Krankwerden gibt es praktisch nicht. „So lange ich laufen kann, kann ich auftreten“, sagt die Artistin. Sie erzählt von ihrer russischen Trainerin. „Irina war sehr streng.“ So ein bisschen rumspielen, das habe es bei ihr nicht gegeben. „Damals habe ich das bedauert, heute sage ich, dass das Training ein Glück für meine Schwester und mich war.“ Denn heute hätten sie beide ihre eigenen Nummern.

Mit 14 den ersten eigenen Wohnwagen bekommen

Aber wie findet man als Circus-Kind eigentlich heraus, was man besonders kann? „Wir haben mit unserer Trainerin verschiedene Sachen angefangen, Bodenturnen, Jonglage, Handstandequilibristik.“ Letzteres, die Kunst des Handstands mit Figuren, habe ihr am meisten gelegen. „Es war eine gute Wahl, weil man damit vieles machen kann.“

Und was machte das Circus-Kind in seiner Freizeit? „Als Kinder haben wir schon Circus gespielt und unseren Idolen nachgeeifert“, erinnert sie sich. Das Hobby der Kinder: Sie studierten wochenlang ihre eigenen Shows ein, um sie dann den Eltern vorzuführen.

Ja, diese Circus-Leute sind schon speziell. „Sie sind ganz anders als andere Menschen“, sagt Larissa Kastein. All die Menschen so vieler Nationen und Kulturen, wie sie im Circus zusammenarbeiten, seien ihr nicht so fremd, wie Menschen, die eben nicht beim Circus sind. Wenn sie im Winter in eine normale Schule gegangen sei, habe sie sich dort auch immer so ein bisschen wie ein Exot gefühlt. Und diese Idee ihrer Mutter, dass sie nach dem Realschulabschluss eine Lehre machen sollte, war schnell vom Tisch“, erzählt die Artistin, die mit 14 Jahren schon ihren eigenen Wohnwagen bekam.

Nein, da schlängelt sie sich lieber mit perfekter Körperbeherrschung am Chinese Pole entlang oder würde gerne eine Partner-Akrobatik ausprobieren. Und dann unterstützt sie ja auch ihren Vater. „Wir kümmern uns beide um die Regie, er hat die großen, ich die kleinen Ideen.“

Der Circus Flic Flac gastiert vom 5. bis zum 19. Oktober in Oberhausen. Die Jubiläumsshow, deren Premiere am Sonntag, 5. Oktober, um 19 Uhr stattfindet, hat das Motto „Höchststrafe - 25 Jahre Flic Flac“. Das Zelt des Circus steht wieder am Centro in Oberhausen.

Tickets für die Vorstellungen in Oberhausen gibt zum Preis von 36,20 bis 54,90 Euro. Die Eintrittskarten sind in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich, aber auch unter www.ticketmaster.de oder www.flicflac.de sowie unter der Rufnummer 01806-999 000 202.