Oberhausen.. Die Oberhausener Stadtverwaltung will die Ausstattung der Bildungseinrichtungen angleichen. Auch der Internetempfang soll besser werden. Derzeit gibt es eine Bestandsanalyse. Wichtig seien zudem die Betreuung und die Begleitung der Angebote, so die Bildungsgewerkschaft GEW.

Internet, Tablet, Smartphones – all das gehört inzwischen zum Alltag der Menschen, egal ob alt oder jung. Aber nicht immer erleichtern die Geräte das Leben. Das aber soll so sein, zumindest ist das der Wunsch der Oberhausener Stadtverwaltung. Deshalb will sie sowohl den Bürgerservice ausbauen (Bericht folgt) als auch den Schulen in Oberhausen eine zukunftsfähige Ausstattung bieten.

Gerade eben hat die eine Hauptschule einen Satz Tablets erhalten, während die andere Schule noch an ihren festen Rechnern samt Maus und Monitor im Computer-Fachraum hockt. Will heißen: Die Oberhausener Schulen stehen derzeit auf einem unterschiedlichen technischen Niveau. Mal haben Fördervereine viel Geld für die technische Ausstattung gespendet, mal weniger. Aber, so formulierte es die SPD-Fraktion nach ihrer Klausur, eigentlich sollten alle Schulen ähnlich gute Voraussetzungen haben. Und so ist die Stadtverwaltung gemeinsam mit externen Beratern der Gemeindeprüfanstalt (GPA) derzeit dabei, die Ausstattung der Schulen unter die Lupe zu nehmen. Am Jahresende soll es einen Überblick über die Kostenstruktur geben, über den Einsatz von Soft- und Hardware und über die Tätigkeiten externer Dienstleister, erklärt Personaldezernent Jürgen Schmidt. Die Grundschulen und einige berufsbegleitende Schulen sind bereits unter die Lupe genommen worden, nun folgen die anderen weiterführenden Schulen. Auf dieser Grundlage soll ein Medienentwicklunsgplan erstellt werden – in enger Absprache mit den jeweiligen Schulleitungen. Gespräche dazu sollen nach den Herbstferien starten. Dabei soll ausgelotet werden, welche Konzepte möglich sind.

So kann eine Richtung zum Beispiel sein, dass die Entwicklung weg von starren PC-Fachräumen geht hin zu einem Medienschrank, in dem tragbare Tablets oder Laptops von Klasse zu Klasse gefahren werden. Das aber würde voraussetzen, dass in den meisten Räumen einer Schule Internetverbindungen – ob über Kabel oder drahtlos (WLAN) – verfügbar sind. Auch das gehört zu der Zukunftsentwicklung, sagt Schmidt.

Stefan Schubert von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Lehrer am Bertha-von-Suttner-Gymnasium sieht in einer stabilen Internetverbindung eines der größten Probleme. „Wenn zwei Rechner kaputt sind und drei Mäuse fehlen, das bekommt man in den Griff“, sagt Schubert. Nicht aber, wenn der Unterricht auf einer Recherche im Internet basiert und die Verbindung immer wieder aussetzt. Prinzipiell begrüßt er es, wenn die Schule zukunftsfähig ausgestattet werden sollen. Aber, so sagt er, wichtig sei vor allem die Betreuung und Begleitung, wenn das Internet nicht funktioniert, die neue Software nicht richtig tickt oder das Tablet einen Fehler hat. Zudem könnten nicht alle Schulen über einen Kamm geschert werden.

Die Stadtverwaltung sollte die Schulen fragen, welches Konzept sie bei der Nutzung mit neuen Medien verfolgen. Und: Es gibt Fortbildungsbedarf im Umgang mit den neuen Medien. All das muss jetzt diskutiert werden. Außerdem will die Stadt finanzielle Fördermöglichkeiten ausloten. Denkbar sei auch, dass Eltern wie bisher eine Art Büchergeld zahlen, das dann fürs Tablet oder den Laptop statt für Schulbücher verwendet wird.