Straßenbahn 105. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 nach Oberhausen überhaupt in Frage zu stellen. Schließlich bedeutet der Bau der Bahnstrecke und der Haltestellen einen Vermögensvorteil für die Stadt Oberhausen von 90 Prozent, da dieser Anteil von Bund und Land getragen wird.


Wer immer nur im Leben zögert, der wird nicht nur Verbesserungen scheuen, sondern auch die Qualität der Stadt weiter nach unten schrauben, als sie es jetzt schon ist. Fakt ist auch, dass die Essener Straße so oder so erneuert werden muss. Kommt die Linie 105 nicht, dann gibt es für eine reine Straßensanierung aber eben keine Zuschüsse von Land und Bund!!! Die Straßensanierung geht dann 100 Prozent zu Lasten der Stadt Oberhausen – oder zum Teil zu Lasten ihrer Anwohner.


Überall dort, wo Straßenbahnstrecken neu gebaut werden, erlebt das Umfeld hinsichtlich Stadtentwicklung, Wohnraum und Gewerbeansiedlung positive Synergieeffekte. Die Straßenbahn fährt ruhiger und leiser als der Bus und bietet mehr Platz. Eine Straßenbahn hält bei guter Pflege 35 bis 40 Jahre, für einen Bus erfolgt ein Ersatz in der Regel schon nach zwölf Jahren. Nachteilig sind außerdem der steigende Energiebedarf für Nahverkehrsbusse, der Gummiabrieb der Reifen und auch die stärkere Bildung von Spurrillen auf den Straßen.

Übrigens kann ein Teil der Betriebskosten, nämlich die Energiekosten der Straßenbahn, erheblich minimiert werden. In Bad Schandau fährt die Straßenbahn bereits seit über 20 Jahren an Sonnentagen mit eingespeister Solarenergie.

Kurz gesagt: Wer stehen bleibt, der wird immer weiter in den Strudel der Verarmung geraten. Armut oder Reichtum fängt eben nicht erst auf dem Konto, sondern bereits im Kopf an. Polnische Städte und deren Bewohner sind sicherlich auch nicht reich, aber es passiert dort eben „etwas“, überall wird gebaut und das ist wichtig für den allgemeinen Lebensmut ihrer Bewohner!

Wird die Straßenbahnlinie 105 nicht gebaut, werden die von mir vertretende Firma UD-Media und ich Oberhausen den Rücken kehren. Manchmal muss man den Bürger zu seinem Glück zwingen. Deswegen, liebe Politiker, diskutiert gar nicht weiter, sondern fangt endlich an zu bauen.