Die Stadt ruft zur Bürgerbeteiligung in Sachen Haushalt 2015 und Kultur auf. Aber die Bürger bleiben lieber zu Hause, die Experten unter sich. Schade eigentlich. Denn Oberhausen, diese gar nicht so große Großstadt, ist doch gerade auch für ihr buntes kulturelles Leben bekannt. Für dieses breite Spektrum an Kultur. Ja, wo waren sie dann aber all diese Kulturschaffenden und Kulturinteressierten am Montagabend.
Haben sie die Hoffnung aufgegeben, noch etwas bewegen zu können? Oder läuft im Bereich der Kultur alles zu gut, wie Oberbürgermeister Klaus Wehling gleich aus dem mangelnden Interesse an der Veranstaltung schloss? Letzteres dürfte wohl kaum der Fall sein.
Dafür ist es aber gut möglich, dass die Bürger gar kein Interesse daran haben, überall mitzureden, selbst auch Anregungen zu geben oder Entscheidungen zu fällen. Nicht nur der Auftakt von „Haushaltssanierung im Dialog - Oberhausen macht mit!“ war extrem schlecht besucht, auch die Resonanz auf die Infoveranstaltungen der Stadt zu den Themen Umwelt und Mobilität war mager. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Oberhausener womöglich lieber ihre Ruhe haben, als die Stadt mitzugestalten. Vielleicht gibt es ja gerade im Moment auch zu viele Möglichkeiten für Bürger, sich einzubringen. Schließlich will die SPD nun auch die Allgemeinheit über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 105 abstimmen lassen.
Aber eines sollten die Oberhausener nicht vergessen. Nicht nur die Politik und die Verwaltung haben eine Bringschuld für die Stadt. Verantwortung muss immer auch jeder einzelne übernehmen. Und das geht am besten im Dialog.