18 Jahre lang war Marcus Hinze (46) aus Sterkrade als Friedhofsgärtner angestellt. „Im November 2013“, erzählt er, „hat mein Chef mich vor die Alternative gestellt, nur noch einen Mini-Job bei ihm zu machen oder zu gehen.“ Von ei­nem Mini-Job aber konnte er seine Familie nicht ernähren. Da besann er sich auf seine Stärken: individuelle Grabgestaltungen, ganz nach den Wünschen der Kunden. Und er kam auf die Idee, solch handwerkliche Kunstwerke auch für Gärten und Vorgärten anzubieten.

Nach einem dreiviertel Jahr trägt sich seine Firma noch nicht selbst. „Ich habe bis jetzt 40 Stammkunden gewonnen“, sagt er, Firmen zum Beispiel, die ein gepflegtes Gelände haben wollen. Aber das reicht noch nicht. Mittlerweile streckt er seine Fühler in die ganze Region aus, in Nachbarstädte und -kreise. Aber Aufträge dort lohnen sich nur, wenn er mit einer Anfahrt gleich mehrere erledigen kann.

50 000 Euro hat Marcus Hinze als Existenzgründer-Darlehen aufgenommen, sich Gerätschaften und einen Transporter gekauft. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagt er. „Ich muss mich da durchbeißen. Und ich liebe diesen kreativen Beruf.“

Aber die Konkurrenz sei hart. Kolonnen aus Südosteuropa etwa, die mit Kleinanzeigen im Internet werben, würden den Heckenschnitt für drei Euro Stundenlohn anbieten. „Da kann ich nicht mithalten“, sagt er. Ein Heckenschneider koste allein 500 Euro. „Ich muss also versuchen, qualitativ besser zu sein.“