Soll das Ruhrgebiet zu einer Niedrigsteuerzone für Unternehmen werden? Die von einigen Oberbürgermeistern angestoßene Debatte sieht die Oberhausener SPD-Spitze skeptisch. Oberbürgermeister Klaus Wehling und SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer befürchten bei einer Absenkung der Gewerbesteuer erhebliche Einnahmeausfälle, die sich kaum ausgleichen ließen.
„Der Fall Monheim mit stark reduzierten Sätzen und am Ende höheren Steuereinnahmen lässt sich so nicht wiederholen, weil Monheim vor allem ein steuerstarkes Unternehmen aus der Nachbarschaft angelockt hat“, meint Große Brömer.
Mit Wehling hält er es aber für erforderlich, die Gewerbesteuer- und Grundsteuersätze im Ruhrgebiet anzugleichen. „Alle Städte hätten dann die gleiche Startvoraussetzung für einen fairen Wettbewerb.“
Nach Erfahrung von Wehling ist die Höhe der Gewerbesteuer nur einer von vielen Aspekten bei einer Standortentscheidung von Firmen. „Wichtiger sind etwa Zahl und Qualität verfügbarer Arbeitskräfte.“