Oberhausen. Heinrich Bahne zeigte einer Schülergruppe im Sterkrader Wald, welche Pilze in heimischen Wäldern zu finden sind und was beim Sammeln wichtig ist. Denn bei der Vielfalt falle es einem Laien schwer zu entscheiden, welche der zahlreichen Pilzarten in der Pfanne landen dürfen

Je tiefer man in den Sterkrader Wald hineingeht, desto ruhiger und schattiger wird es. Es riecht nach Moos, Laub und Erde. Einige Pilze sprießen aus dem Waldboden, obwohl das sonnige Wetter der letzten Tage diesen Waldbewohnern eher nicht zusagt. Mit Korb, Lupe und Pilzbuch bewaffnet machte sich der Kurs Mathematik-Naturwissenschaften der Gesamtschule Weierheide gemeinsam mit Heinrich Bahne auf die Suche nach heimischen Pilzarten.

Bei vielen Pilzsammlern im Körbchen landet das erste Exemplar der Exkursion. Der sogenannte Hallimasch wächst an Baumstümpfen und hat einen schuppigen Hut. Pilz-Liebhaber sollten beim Verzehr dieser Art aber Vorsicht walten lassen, denn roh und zu kurz zubereitet ist der Hallimasch giftig.

An jedem Pilz wird haltgemacht

Während die Teilnehmer über den trockenen Waldweg entlang gehen, halten sie Ausschau nach weiteren Arten. Und werden fündig: Vom Riesenporling, der bevorzugt an Buchenstämmen wächst und seinem Namen als Riese alle Ehre macht, über den Rindensprenger, der durch sein Wachstum die Rinde eines Baumes ablöst, bis hin zum ungenießbaren grünblättrigen Schwefelkopf ist alles dabei. Und wo bleibt der berühmte Fliegenpilz? „Den Fliegenpilz findet man auch hier im Sterkrader Wald“, erklärt Bahne.

Bei dieser Vielfalt fällt es einem Laien schwer zu entscheiden, welche der zahlreichen Pilzarten in der Pfanne landen dürfen. Nach dem Aussehen solle man jedenfalls nicht gehen, wie der Exkursionsleiter verrät. „Um zu wissen, ob ein Pilz giftig ist, muss man ihn kennen.“ Deswegen wird auch an jedem Pilz haltgemacht, der aus dem Laub sprießt, um zu erklären was zu beachten ist.

"Den hab ich hier noch nie gesehen"

Bahne rät außerdem, nicht einfach mit einem Messer bewaffnet in den Wald zu laufen und die Pilze abzuschneiden: „Pilze muss man rausdrehen und von unten anschauen. Dann verwechselt man auch keinen Knollenblätterpilz mit einem Wiesen-Champignon.“ Der Knollenblätterpilz gehört zu den giftigsten Pilzarten in Deutschland. Beim grünen Vertreter dieser Art führen bereits kleine Mengen zum Tod.

Auch interessant

Weiter geht es mit der Suche nach anderen Arten. „Trüffel kann man hier aber nicht finden, oder?“ ruft einer der Schüler in die Runde. Der Exkursionsleiter muss ihn leider enttäuschen. Einen anderen seltenen Fund machen die Pilzsammler trotzdem. „Den habe ich hier noch nie gesehen.“ freut sich Bahne, während er seine Kamera zückt, um ein Foto vom gelbbräunlichen Rotfuß zu machen.

Obwohl die Witterung die Pilzsuche erschwerte, gefiel den Schülern die Führung sehr gut. Die 16-jährige Christina verrät: „Sowas mache ich zum ersten Mal. Es ist eine neue Erfahrung.“ Ihr Lehrer, Uwe Brinkmann, sagt: „Ich bin immer sehr froh, wenn man auf solche Leute wie Herrn Bahne trifft, die ihr Fachwissen weitergeben.“