Oberhausen.
Niemand konnte die Energiewende und ihre verheerenden wirtschaftlichen Folgen für die alten Kohlemeiler in Deutschland vorhersehen. Doch der Kauf der Steag ausgerechnet durch die armen Ruhrgebiets-Städte war schon damals aus grundsätzlichen Überlegungen falsch. Erstens: Ausgerechnet die Städte, die es finanziell nicht schaffen, ihren Bürgern schlaglochfreie Straßen und saubere Schulen zu bieten, verhalten sich so, als hätten sie zu viel Geld und müssten sich bei der Suche nach einer renditestarken Anlage in ein Milliarden-Abenteuer stürzen. Zweitens: Kommunen sollen die Daseinsvorsorge sichern, also vor allem Infrastruktur von öffentlichen Gebäuden bis hin zu Kanälen und Straßen gewährleisten, aber nicht in die Produktion von Gütern einsteigen, die auf den Märkten genug vorhanden sind – wie eben Strom. Drittens: Völlig unsinnig ist es, dass deutsche Kommunen Strom in Übersee erzeugen (Diese Steag-Produktion ist aber auch noch besonders lukrativ – und kann deshalb gar nicht verkauft werden). Und viertens: Ehrenamtlich tätige Politiker sind schon jetzt kaum in der Lage, die schwierigen Themen vor der Haustür zu erarbeiten; aber unmöglich ist es für sie, ein weltweit tätiges Unternehmen zu kontrollieren. Peter Szymaniak