Das Oberhausener Turbinen-Werk MAN Diesel&Turbo kommt nach der Ankündigung vor drei Wochen, 126 Stellen sozialverträglich abzubauen, weil zu wenige Aufträge reingeholt werden, nicht zur Ruhe. Wie diese Zeitung erfuhr, verlässt Werksleiter Jürgen Vinkenflügel, Chef der Prozessindustrie-Sparte, überraschend MAN – zum Jahresende. Er wechselt zu einem anderen Unternehmen. Dies geschehe auf eigenen Wunsch und habe nichts mit dem Stellenabbau zu tun, bestätigt MAN Diesel&Turbo. Der Vorstand bedauere den Weggang. Vinkenflügel war erst vor knapp zwei Jahren vom Turbo-Konkurrenten Siemens aus Süddeutschland nach Oberhausen gewechselt.

Besorgt schaut die Belegschaft auf die von MAN-Diesel&Turbo-Eigentümer VW angestrebte „Modernisierung der Strukturen“. Die Gefahr: Oberhausen wird stärker von der Diesel&Turbo-Zentrale in Augsburg gesteuert. Betriebsratschef Helmut Brodrick: „Ich wünsche mir auch für die Zukunft einen starken Verantwortlichen für die Sparte Turbo.“