Oberhausen. Und die feiert jetzt Geburtstag: Am 7. September wird der TW 25 stolze 115 Jahre alt. Die Oberhausener Bürger sind zum Fest eingeladen. Triebwagen hat eine wechselvolle Geschichte.

Vor 115 Jahren – wir schreiben das Jahr 1899 – wurden für den Straßenbahnbetrieb der Stadt Oberhausen 18 Triebwagen bei der Firma Herbrand in Köln-Ehrenfeld in Auftrag gegeben, unter ihnen der Triebwagen No. 25. Die Bestellung der Fahrzeuge war erforderlich geworden, da die 1897 eingeführte elektrische Straßenbahn in Oberhausen einen großen Erfolg feierte und der Bedarf an Fahrzeugen groß war.

Das Straßenbahnnetz wurde schon innerhalb der ersten zwei Jahre zügig ausgebaut, noch im Eröffnungsjahr führte die Straßenbahn nach Norden über die Stadtgrenze hinaus und erreichte die selbstständige Gemeinde Sterkrade. Osterfeld, zu der Zeit ebenfalls selbstständig, wurde im Juni 1900 an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die 18 Triebwagen wurden im Jahr 1900 an den Straßenbahnbetrieb geliefert.

Den Krieg überstanden

Der Triebwagen 25 hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Mitte der dreißiger Jahre wurde er von einem Personentriebwagen zu einem Arbeitswagen umgebaut. Als eines der wenigen Fahrzeuge überstand er den zweiten Weltkrieg unversehrt. Um die Gefahr der Zerstörung des Fuhrparks durch Bomben zu verringern, wurden die Triebwagen im Krieg nachts über das ganze Stadtgebiet verteilt. Nur einmal wöchentlich wurden sie zur Wartung in den Betriebshallen an der Zechenstraße abgestellt. In einer solchen Nacht, am 23. Juni 1943, wurde ein Großteil der Fahrzeuge durch einen Fliegerangriff stark beschädigt bzw. zerstört.

Karten zu gewinnen

Die WAZ verlost zusammen mit der Stoag fünf Mal zwei Karten für die tolle Geburtstagsfeier am Sonntag, 7. September. Sie müssen nur anrufen unter 01378 / 78 76 23 (0,50€/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunktarif höher), Namen und Adresse nennen sowie das Stichwort „Straßenbahn“.

Am Sonntag, 7. September, um 11.30 Uhr, geht es an der Straßenbahnhaltestelle Sterkrade-Neumarkt los. Dort stößt man auf den Geburtstag des Tw 25 an. Um 11.55 Uhr fahren dann zwei Oldtimer (Triebwagen von 1899 und 1921) mit historischer Begleitung zum Hauptbahnhof und zurück.

Der Tw 25 wurde in den Kriegsjahren und noch bis in die Sechziger als Arbeitswagen eingesetzt. Anlässlich der Stilllegung der hiesigen Straßenbahn wurde das Fahrzeug 1967 wieder zu einem Personenwagen umgebaut und führte am 13. Oktober 1968 die Abschiedsfahrt der Straßenbahnen an. Mit an Bord war Oberbürgermeisterin Luise Albertz. Danach wurde der Triebwagen 25 dem Deutschen Straßenbahnmuseum in Hannover übergeben. Von dort aus gelangte er 1997 nach Nordhausen. Nur durch das Engagement vieler Einzelner und die Hilfe der Sparkassen-Bürgerstiftung, des Zentrums für Ausbildung und berufliche Qualifikation und der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft Evag konnte der Oldtimer 1999 zurückkehren.

In liebevoller Kleinarbeit wurde dieser bei der Stadtwerke Oberhausen AG restauriert. Zwei Jahre dauerten die Arbeiten, dann machte der Triebwagen am 31.Dezember 1999 seine zweite Jungfernfahrt. Da der Betriebshof der Stoag keine Gleisanbindung hat, steht der TW 25 heute auf dem Betriebshof der Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH und wird bei besonderen Anlässen für Sonderfahrten eingesetzt. So auch am Sonntag, 7. September, dem 115. Geburtstag des TW25.