Nur zehn Minuten von der Arminstraße entfernt, auf der anderen Seite der A42, im Knappenviertel, sieht die Beurteilung der Baumsitua­tion in der Stadt ganz anders aus. An der Rudolfstraße hat Sturmtief Ela besonders schlimm gewütet (WAZ berichtete). Die Anwohner hier betrachten die schönen großen Platanen nun jedoch als erhebliches Problem, das ihnen die Lebensqualität raubt. „Wir sind mit den Nerven runter. Seit dem Pfingststurm leben wir hier in Angst“, sagt Doris Peinemann.

Auf das Haus der 75-Jährigen war am Sturmwochenende ein dicker Straßenbaum mit einer riesigen Krone gestürzt. Die Zerstörung des Hauses fiel so stark aus, dass die Peinemanns für sechs Wochen in eine Ferienwohnung umziehen mussten. Jetzt stehen noch immer Bäume auf der Rudolfstraße, die nach Auffassung der Anwohnerin die Häuser bedrohen.

Dies sieht auch die Doris Peinemanns Tochter Sabine Kowalk so. Sie wohnt ebenfalls auf der Rudolfstraße/Ecke Bermensfeld. Mit den bisherigen Aktionen der Stadt ist sie unzufrieden: „Wir fragen uns, ob erst jemand verletzt werden muss, bevor hier gehandelt wird.“

Alexander Höfer, Sprecher von der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) erklärt, dass entsprechende Schritte schon geplant seien: „Im September wird sich ein Sachverständiger die Bäume ansehen. Dann wird entschieden, welche Schnittmaßnahmen ergriffen werden müssen.“ Für Kowalk ist das zu spät: „Uns hat man gesagt, ein Experte komme erst im Herbst. Bis dahin aber hat sich die Situation doch längst verändert.“

Momentan lebt Familie Peinemann auf einer Baustelle. Zur Zeit werden die Sturmschäden des Hauses noch repariert. „Wir wollen einfach nicht, dass alles fertig ist und uns der nächste Ast wieder alles kaputt macht“, sagt Kowalk.