Oberhausen.. Als Sterkrade die Stadtrechte erhielt, wollte man auch ein eigenes Wappen: Es gab allerdings keinen ganz neuen Entwurf. Vielmehr diente das Wappen Anna Catharinas von Nunum als Vorbild

Nachdem Sterkrade im März 1913 die Stadtrechte erhalten hatte, bestand der Wunsch nach einem Stadtwappen. Dabei kam man zügig voran: Bereits im Juni 1913 einigte sich die Stadtverordnetenversammlung auf ein Wappen.

Es wurde allerdings kein neues Wappen entworfen, sondern ein bereits vorhandenes Wappen übernommen und leicht abgeändert – das Wappen der 20. Äbtissin Anna Catharina von Nunum, genannt Dücker, welche ihr Amt von 1674 bis 1715 ausübte.

Wie das Wappen aussieht

Der Grund für diese Entscheidung war vermutlich die jahrhundertelange Verbundenheit der Stadt zum Sterkader Zisterzienserinnen-Kloster. Wilhelm Mattler, Sterkrader Heimatforscher, der sich lange gemeinsam mit der Heimatforscherin Monika Elm mit der Geschichte Sterkrades auseinandergesetzt hat, sich jetzt aber altersbedingt allmählich aus der Forschung zurückzieht, betont: „Alles Leben in Sterkrade war vom Kloster abhängig.“

So sieht das Wappen der Äbtissin aus: Es ist zweigeteilt und setzt sich aus den beiden Familienwappen ihrer Eltern zusammen. Auf der linken Seite ist das Familienwappen der Dücker abgebildet, welches aus drei blauen Balken auf einem silbernen Hintergrund besteht. Bei der Farbgebung des Wappens stand der blaue Halbedelstein Lapislazuli Pate.
Die rechte Seite zeigt ein silbernes Feld, in dem sich ein blauer Balken befindet, auf dem ein schwarzer Vogel sitzt. Dies ist das Wappen der Mutter der Äbtissin aus dem Geschlecht Hönnepel auf Burg Empel bei Rees.

Noch heute in Sterkrade

Die Herkunft und Bedeutung des Rabens im mütterlichen Wappen konnte trotz intensiver Recherche mit der Hilfe von mehreren Heimatforschern nicht geklärt werden.

Für das Sterkrader Wappen wurde die Helmzier, die sich ursprünglich im Oberwappen des Wappens der Äbtissin befand, zeitgemäß durch eine dreitürmige Mauerkrone ersetzt.

Noch heute findet man das originale Wappen der Äbtissin, gefertigt aus Ruhrsandstein, in Sterkrade. Es befindet sich, zusammen mit dem Wappen der Äbtissin Antonetta Bernadina von Wrede, am linken hinteren Pfeiler der St. Clemens-Kirche.