Oberhausen. . Der lange Weg zum Oberhausener Stadtwappen: Bis es 1888 verliehen wurde, gab es diverse Entwürfe, die alle keine Gnade bei der Gutachterbehörde gefunden hatten. Um Oberhausens Vergangenheit als Zentrum der Industrie zu verdeutlichen, fanden Zahnrad sowie Schlägel und Eisen im Wappen einen Platz.

Nein, bei dem Entwurf eines Stadtwappens hatte die Stadt Oberhausen es wahrhaftig nicht leicht. Die Stadtverwaltung der jungen Stadt Oberhausen hatte nach der Gründung 1862 mit zahlreichen anderen Problemen zu kämpfen, weshalb das Thema „Stadtwappen“ erst siebzehn Jahre später bei einer Stadtverordnetenversammlung aufkam.

Doch bis es 1888 zur offiziellen Verleihung des Oberhausener Stadtwappens durch König Wilhelm I. von Preußen kam, hatten die Verantwortlichen einen langen, steinigen Weg hinter sich gebracht, welchen Otto Dickau, Leiter des Oberhausener Stadtarchivs, in seiner Abhandlung „Geschichte des Oberhausener Stadtwappens“ genauer betrachtet.

Der lange Weg zum eigenen Wappen begann 1879, als der Stadtbaumeister Regelmann beauftragt wurde, einen Wappenentwurf zu erstellen.

Nachdem die Stadtverordnetenversammlung neben diesem Entwurf auch andere zahlreiche Entwürfe ablehnte, stagnierten die Bemühungen 1879. Erst 1883 kam es erneut zu Diskussionen und neuen Entwürfen zu diesem Thema.

Unglücklicherweise fiel das Urteil der Gutachterbehörde zu jedem neu eingereichten Entwurf schlecht aus. Was die Bemühungen in dieser Sache allerdings weiter erschwerte, war die Tatsache, dass die Gutachterbehörde die Wappen meist ohne Begründung ablehnte. Eine Überarbeitung der Entwürfe gestaltete sich folglich schwierig.

Der schließlich erfolgreiche Entwurf geht auf den Ingenieur Ernst Welter zurück, der bei seiner Arbeit durch den Fachmann des Königlichen Heroldsamtes in Berlin unterstützt wurde.

Ursprünglich sah das Wappen der Stadt Oberhausen von 1888 folgendermaßen aus: Das Wappen war gespalten durch eine silberne Spitze, die ein schwarzer Schlägel und ein schwarzes Eisen, welche sich kreuzen, ziert.

Auf der linken Seite war ein silberner Merkurstab mit geflügeltem Rad, der von zwei Schlangen umwunden wurde und sich auf schwarzem Hintergrund befand. Rechts befanden sich schräg gekreuzt eine silberne Feuerzange und ein silberner, langstieliger Hammer, welche von einem silbernen Zahnrad überdeckt wurden, auf rotem Hintergrund.

Außerdem zierte das Oberwappen eine fünftürmige Mauerkrone.

1952 beschloss der Stadtrat eine Änderung der Farbe Schwarz im linken Feld, welche ursprünglich gemeinsam mit der silbernen Farbe des Merkurstabs auf die preußischen Landesfarben verweisen sollte, in Blau.

Die Symbole des Wappens und ihre Bedeutung blieben jedoch erhalten. So ist der Merkurstab in der Heraldik, also der Wappenkunde, ein Symbol für den Handel.

Um Oberhausens Vergangenheit als Zentrum der Industrie zu verdeutlichen, fanden neben dem Zahnrad, welches ebenfalls ein Zeichen aus der Heraldik ist und für die Industrie steht, auch die Zeichen des Bergbaus, Schlägel und Eisen, im Wappen einen Platz.

Was lange währt, wird also endlich gut: Schlussendlich wurde ein Symbol für Oberhausen geschaffen, welches die Stadt und ihre geschichtlichen Besonderheiten angemessen vertritt.