Oberhausen. Profession mit Zukunft: Die Nachfrage nach professionellen Konflikt-Lösern steigt. Ausbildung ist vielseitig, anspruchsvoll und umfangreich. Nützlich für den beruflichen und privaten Alltag. Kurs-Absolventen waren erfolgreich im Einsatz.

Eine Profession mit Zukunft ist die des Mediators. Er beherrscht Techniken, die zur außergerichtlichen Beilegung von Konflikten führen, sei es in betrieblichen, juristischen oder auch in privaten Zusammenhängen. Weil immer mehr Gerichtsurteile das Hinzuziehen eines Mediators verlangen, steigt auch die Nachfrage nach Angeboten, die Konflikt-Löser qualifizieren und zertifizieren. Die Oberhausener Volkshochschule bietet bereits zum dritten Mal einen Kurs Mediation an. Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und umfangreich, beginnt bereits Ende August mit einem Kurswochenende (22., 23., 24. 8.) und es gibt noch einige, wenige, freie Plätze.

Von Stiftung Warentest geprüft

„Mein Kurs ist von Stiftung Warentest geprüft und liegt, was die Kosten (288 Stunden, 1880 Euro) angeht, weit unter dem, was private Anbieter verlangen“, sagt Kursleiterin Monique Ridder. Sie selbst entschied sich vor einigen Jahren aus betrieblichen Gründen für die Mediatoren-Ausbildung. „Als Führungskraft in einem Krankenhaus hatte ich es damals plötzlich mit 36 Königinnen zu tun, die zuvor in sehr viel kleineren Abteilungen gearbeitet und dort alle viel zu sagen hatten. Die Mediatorenausbildung beantragte ich als Weiterbildung.“

Konflikt-Lösungskompetenz, sagt die Expertin, erwerben häufig Menschen, die in der Familien- oder Jugendgerichtshilfe tätig sind, aber auch Anwälte, Richter, Unternehmensberater, Ärzte, Führungskräfte. „In meinen Kursen zahlten für drei Viertel der Teilnehmer die Arbeitgeber die Weiterbildung“, sagt Ridder, weist aber darauf hin, dass sich durch Inanspruchnahme des Bildungsschecks die Kosten halbieren lassen.

Erfolgreiche ehemalige Teilnehmer

Inhaltlich geht’s, neben Einführung, Selbstverständnis und Konflikt-Theorie, um Gesprächs- und Interventionstechniken, Selbsterfahrung und Sebstreflexion, Grundkenntnisse aus Psychologie, Sozial- und Kommunikationswissenschaften, Dynamik von Paar- und Gruppensituationen, psychosoziale Hintergründe und Systeme in Familien, aber auch um rechtliche Rahmenbedingungen und Grenzen der Mediation.

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Ehemalige Teilnehmer aus Oberhausener Kursen wendeten ihr Können erfolgreich an: Ein Kurs-Absolvent moderierte im Auftrag einer Hausverwaltung zwischen zwei Wohnungseigentümern, ein anderer trug dazu bei, dass ein Bauherr und ein Maler und Trockenbauer, die während der Bauphase in Unstimmigkeiten geraten waren, ihren Konflikt lösten. In einem dritten Fall beauftragte eine Ladenbesitzerin den Mediator wegen schlechter Stimmung im Team.

Speziell für bereits ausgebildete Mediatoren bietet die VHS zwei Weiterbildungen an: Mediation und gewaltfreie Kommunikation sowie Mediation in unterschiedlichen kulturellen Kontexten.