Oberhausen.. Im ersten Halbjahr 2014 wurden mehr alkoholisierte Fahrradfahrer erwischt als im gesamten Jahr 2013. Die Oberhausener Polizei und die Verkehrswacht wollen mit gemeinsamen Aktionen reagieren. Muss die Promillegrenze sinken? Derzeit liegt sie für Radfahrer bei 1,6 Promille.

Oberhausener Polizei und die hiesige Verkehrswacht schlagen Alarm: Bereits im ersten Halbjahr 2014 wurden mehr alkoholisierte Radfahrer erwischt als im gesamten vergangenen Jahr. Zehnmal mussten Polizeibeamte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eingreifen, weil ihnen Radler mit Alkohol im Blut begegneten – in 2013 waren es dagegen insgesamt nur neun. Die Dunkelziffer dürfte erheblich größer sein. Verkehrswacht und Polizei wollen darum mit Aktionen auf die Gefahren hinweisen. Diskutiert wird auch, ob die gesetzliche Promillegrenze für Radfahrer von 1,6 Promille abgesenkt werden soll.

Polizei setzt Schwerpunkt

„Wer sich mit Alkohol im Blut auf sein Rad setzt, gefährdet seine eigene Gesundheit und Sicherheit“, erklärt Andreas Wilming-Weber, Sprecher der Oberhausener Polizei. „Die Wahrnehmung mancher Oberhausener, dass man nach einigen Bier noch mit dem Fahrrad nach Hause fahren kann, ist tückisch.“ Es sei auffällig, dass die Zahl der Promillefahrten in den vergangenen Monaten zugenommen habe. „Darum werden wir reagieren und einen Schwerpunkt setzen“, kündigt Wilming-Weber an. Eine Informationskampagne ist angedacht – so sollen Flyer auf die Gefahren des Alkohols aufmerksam machen.

Promillegrenze für Radfahrer liegt bei 1,6

Dass nun auch mehr Oberhausener mit Alkohol am Lenker erwischt werden, bereitet ihm Sorgen. „Das ist schon eine heftige Entwicklung, die wir nicht nur in diesem Jahr, sondern schon etwas länger feststellen.“ Der pensionierte Lehrer teilt dabei die Auffassung des Bundesverbandes der Verkehrswacht, die Promillegrenze für Radfahrer abzusenken. Bislang gilt für Radler der Grenzwert 1,6 Promille, ab dem eine absolute Fahruntüchtigkeit vorliegt. „Diese Grenze muss unbedingt abgesenkt werden.“