Oberhausen. Tattoos der internationalen Fußball-Profis dienen vielen Fans als Vorlage. Von dem WM-Sieg der deutschen Mannschaft profitierte auch das hiesige Studio „La Tortura“. Vielen Kunden wünschen sich jetzt Rückennummern von Torjägern, dessen Namen oder die jeweilige Torminute.
Während der Fußballweltmeisterschaft zeigten viele der internationalen Spitzenspieler ihre tätowierten Körper, die mit den bunten Motiven ein echter Blickfang im Fernsehen waren. Sehr zur Freude von Elmar da Silva, Geschäftsführer des hiesigen Tattoo- und Piercingstudios „La Tortura“, der zusätzlich auch vom Finalsieg der deutschen Nationalmannschaft profitierte. Denn schon am Morgen nach der Weltmeister-Sause stand der erste Kunde mit einem skurrilen Tattoo-Wunsch vor der Ladentüre – die Nationalhymne auf dem Oberarm sollte es sein..
Statue Christo Redentor und Nationalhymne mit vier Sternen
„Kurz nach dem Abpfiff schellte bei uns schon das Telefon. Eingefleischte Fans der deutschen Mannschaft wollten sich ihren Körper wahlweise mit der Rückennummer eines erfolgreichen Torschützen, mit dessen Namen, der jeweiligen Torminute oder den vier Sternen verzieren lassen“, erzählt Lisa Amend, Piercerin im Studio „La Tortura“.
Der 25-jährige Pascal Lätsch etwa war durch den Finalsieg richtiggehend euphorisiert. „Nach dem WM-Sieg wollte ich unbedingt irgendwas auf meiner Haut haben, das mich immer an dieses Erlebnis erinnern wird.“ Auf die Worte folgten sofort Taten: Er legte sich im Studio „La Tortura“ unter die Nadel und erfüllte sich damit einen Traum.
Eine schmerzhafte Prozedur
„Ich habe mich recht schnell für den Text der Nationalhymne und vier Sterne mit den jeweiligen Gewinnerjahren auf dem Oberarm entschieden - alles in schwarz-weiß mit Schattierungen.“ Eine schmerzhafte Prozedur für den 25-Jährigen: „Knapp drei Stunden dauerte das Ganze, vor allem die Stellen am Innenarm waren nur schwer auszuhalten – und das, obwohl ich mit meinem jetzt siebten Tattoo schon erprobt bin.“
Auch die Tattoos bekannter Fußballspieler dienen häufig als Vorbild, wie etwa der Umriss Afrikas auf dem Oberarm von Jerome Boateng oder die Kinderhände seines Sohnes Thiago auf der Wade von Stürmer Lionel Messi. „Während der Fußball-WM wurden wir sehr häufig auf die Motive der Spieler angesprochen – doch an die zwei skurrilsten Tätowierungen erinnere ich mich besonders gerne“, lacht Elmar da Silva. So habe er auch einem Kunden die Statue Christo Redentor, das Wahrzeichen auf dem Berg Corcovado in Rio de Janeiro, auf den kompletten Unterarm gestochen: „Das erlebt man wirklich nicht jeden Tag“, so da Silva.