Auf dem Direktflug nach Australien ist die Boeing „BAUI2013“ in ein schweres Gewitter geraten. Die Ausmaße der Turbulenzen verursachen einen Absturz des Holz-Flugzeugs mit der Flugnummer 3928948. Alle 30 Insassen sind unverletzt an der Strandküste der Insel La Gomera gestrandet, wo sie nun mit den wilden Tieren und Strapazen des Dschungels zu kämpfen haben.

Auf dem Bauspielplatz an der Styrumer Allee haben Kinder von sechs bis 14 Jahren die Chance, ihre Entschlossenheit auf die Probe zu stellen. In allerlei Dschungelprüfungen können Sterne gewonnen werden, mit denen die „Überlebenden“ an wichtiges Werkzeug und Baumaterial gelangen können. Denn Ziel der Projektwoche „Bruchlandung im Dschungel“ ist es, nach dem simulierten Flugzeug-Absturz die Maschine wieder auf Vordermann zu bringen und die Aufzeichnungen der beim Sturz zerbrochenen „Black Box“ zusammenzusetzen. Auch diese können nur mit dem Sammeln von Sternen gewonnen werden.

Doch dafür muss jegliche Überwindungskraft aufgebracht werden. Denn die täglichen Dschungelprüfungen, zu denen jeweils vier Kinder antreten dürfen, haben es in sich: Über Autoreifen, die mit unbekannten Inhalten gefüllt sind, muss auf einer schmalen Stange die Balance gehalten werden. Mit verbundenen Augen erhalten die Kinder Oliven (oder waren es wirklich Krokodilsaugen?) und anderes Essbare. Da ist es kein Wunder, dass die Kinder vor einer neuen Prüfung neugierig fragen: „Müssen wir heute echte Tiere essen?“

Doch alle „Baui“-Kinder, wie die kleinen Besucher des Bauspielplatzes liebevoll genannt werden, sind standhaft und haben bereits ein funktionierendes Telefon gebaut. Dass die Kinder selbst Hand anlegen dürfen und den Umgang mit Hammer und Säge kennenlernen, das ist das Konzept dieses Spielplatzes. Jonas Müller, einer der Betreuer, erklärt: „Wir sagen den Kindern nicht, dass sie mal spielen gehen sollen, während wir Erwachsenen daneben bauen.“ Das handwerkliche Geschick der Kleinen zeigt sich in der Ausstattung des Spielplatzes, die sich regelmäßig verändert. So ist zum Beispiel aus dem ehemaligen Piratenschiff ein großes Flugzeug-Wrack geworden.

Der Bauspielplatz existiert seit über 30 Jahren. Er schenkt Kindern einen Ort, an dem sie sich entfalten und eigene Ideen umsetzen können. Auf die Frage, was ihr dort am besten gefällt, sagt Michelle Maasen (13): „Hier geben sie uns so viel.“