Ende Juli ist der Teilumbau der ehemaligen Hauptschule Lirich an der Eschenstraße beendet, einen Monat später kann auch der Neubau nebenan bezogen werden. Das Stadtarchiv wird mit Lesesaal, Verwaltung und Archiv einziehen, die Ludwiggalerie wird ihr Magazin einrichten, die Kurzfilmtage werden dort Filme aus sechs Jahrzehnten Festivalgeschichte lagern. Gesamtkosten für die Oberhausener Gebäudemanagemet GmbH (OGM): eine Million Euro. Außer der Oberhausener Geese-Bau sind 13 weitere Firmen mit dem Projekt befasst.
Klimaanlage plus Alarmanlage
Angenehm kühl ist es in dem zweigeschossigen Neubau. Kein Wunder: Außer im gut 60 Quadratmeter großen Raum, in dem die Ludwiggalerie künftig ihre großformatigen Kunstwerke lagert, gibt es keine Fenster, und die Fassadendämmung ist auf dem allerneuesten Stand. Wenn in den nächsten Wochen die Klimaanlage eingebaut ist, dann herrschen sommers wie winters immer angenehme 18 bis 20 Grad Celsius, bei 55 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ideale Aufbewahrungsbedingungen für Zigtausende von Papierdokumenten, Hunderte von Filmstreifen und einzigartige Kunstobjekte. Für Sicherheit sorgt eine Einbruchsmeldeanlage.
So war denn das gestrige Richtfest für Galeriechefin Christine Vogt wie auch für Stadtarchivleiter Otto Dickau ein Grund zur Freude. Das Stadtarchiv kann endlich aus der zu klein gewordenen und maroden Tackenbergschule ausziehen. Dieser Umzug erfolgt Anfang 2015, wenn das 70 000 Euro teure Rollregalsystem, für das ein erfolgversprechender Kostenübernahmeantrag beim Landschaftsverband Rheinland gestellt wurde, eingebaut ist.
Während im Erdgeschoss des Neubaus das Zwischenlager – dort werden Dokumente vor- und aussortiert – und in der 220 Quadratmeter großen ersten Etage das Dokumentenarchiv Platz finden, gibt es in den ehemaligen Lehrer- und Klassenzimmern der Hauptschule Lirich einen für jeden interessierten Bürger zugänglichen Lesesaal mit Arbeitstischen sowie Räume für die Archivverwaltung und -forschung. Besonders glücklich ist Dickau darüber, dass diese Bereiche barrierefrei zu erreichen sind, also auch für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen.
Ein Aufzug führt in die rund 240 Quadratmeter große erste Etage. „Hier haben wir Räume für Ausstellungen“, erklärte Dickau. Dort sollen Themen, die mit der Stadtgeschichte zu tun haben, der interessierten Öffentlichkeit nahe gebracht werden. „Das werden wir gemeinsam mit den verschiedensten Vereinen in Oberhausen organisieren“, kündigte Dickau an.
Was nach dem Abriss der Tackenbergschule auf der Fläche entsteht, sagte OGM-Chef Hartmut Schmidt nicht. Nur so viel: Der Verkauf der Immobilie werde mehr einbringen als eine Million Euro.