Oberhausen. .

Deutlich schneller als erwartet erging gestern das Urteil gegen zwei Weseler, die Heroin aus den Niederlanden nach Oberhausen geschmuggelt hatten. Ein 32-Jähriger muss wegen unerlaubter Einfuhr und Handelns mit Betäubungsmitteln vier Jahre hinter Gitter, ein 61-Jähriger für Beihilfe drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis.

Überraschend hatte auch der ältere Angeklagte, der sich zunächst hartnäckig geweigert hatte, in eine für ihn deutlich strafmildernde Verständigung einzuwilligen, gestern ein Geständnis abgelegt. Der 32-Jährige hatte bereits zum Prozessauftakt einen erheblichen Teil der ihm zur Last gelegten Taten eingeräumt.

Danach stand fest, dass die beiden Männer im Jahr 2013 und Anfang 2014 mehrfach in die Niederlande gefahren waren. Während der Jüngere das Rauschgift in Roermond besorgt hatte, fungierte der Ältere als Fahrer des Kurierfahrzeuges. Die Angeklagten räumten ein, insgesamt rund anderthalb Kilo Heroin über die Grenze gebracht zu haben.

Ihr Abnehmer, der das Heroin in Oberhausen weiter verkaufte, war bereits vom Landgericht zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Auch er hatte sich vor seinem Geständnis mit der Staatsanwaltschaft über das Strafmaß verständigt.

Durch einen Tipp aus Wesel - offenbar hatte die Ehefrau eines Süchtigen ihr Wissen über Quellen des Rauschgiftes weiter gegeben - war die Polizei auf den Händler in Oberhausen aufmerksam geworden. Die Oberhausener Drogen-Fahnder übernahmen den Fall und waren im Rahmen von Telefon-Überwachungen bald auch auf die beiden Komplizen aus Wesel gestoßen. Am 18. Februar hatte die Polizei die Falle zuschnappen lassen: Nach dem Grenzübertritt war das Auto, in dem sich 644 Gramm Heroin fanden, gestoppt worden. Die drei an dem illegalen Geschäft beteiligten Männer waren festgenommen worden.