Die Lukaskirchengemeinde in Mülheim-Styrum kritisiert die Aufklärungspolitik der Stadt Mülheim im Vorfeld der Unterbringung von bis zu 150 Flüchtlingen und Asylbewerbern im Stadtteil an der Gustavstraße in der Nähe der Stadtgrenze zu Oberhausen.

„Wir befürchten, dass es zu einem Abrutschen, zu einem Ausbruch von Wut und Aggressionen kommt, was niemand will und keinem hilft – außer den Gruppen in unserem Land, die dies zur Erreichung ihrer Ziele von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit politisch verwerten könnten“, sagen Pfarrer Michael Manz und Stefan Breuer, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums.

Die Kirchengemeinde betont, dass sie sich gegenüber den Flüchtlingen von der Barmherzigkeit leiten lassen will. „Wir werden uns der Verantwortung stellen. In einem großen Verbund werden wir dafür Sorge tragen, dass die Menschen, die ihrer Wurzeln beraubt wurden, bei uns Hilfe und Unterstützung, Zuspruch und Trost erhalten.“

Doch zuvor erwartet die Gemeinde, dass die Stadt Mülheim mit ihr spricht, dass sie aufklärt über das, was längst beschlossen ist. „Bisher ist das leider von Seiten der Stadt nicht erfolgt.“

Unsicherheiten und Ängste gebe es im Stadtteil. Viele Fragen beschäftigten derzeit die Menschen in Styrum: Woher kommen die Menschen? Wie wird es möglich sein, sie zu integrieren? Die Gemeinde spricht aber auch von der Trauer derer, die selbst, oft Jahrzehnte, in den Häusern an der Gustavstraße gewohnt haben und die Häuser verlassen mussten, weil diese ursprünglich abgerissen werden sollten.