Die Gesamtschule Alt-Oberhausen heißt jetzt „Fasia-Jansen-Gesamtschule“. In festlicher Runde wurde am Freitag die Umbenennung der Schule an der Schwartzstraße gefeiert. Bis zu einem geplanten großen Schulfest im September soll auch das neue Namensschild hängen. Fasia Jansen (1929 - 1997) war eine couragierte Friedensaktivistin, Musikerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes.

Seit einigen Jahren bestand an der Gesamtschule Alt-Oberhausen der Wunsch, die langjährige, rein technische Stadtteil-Bezeichnung durch einen Namen zu ersetzen, der auch einen Aufforderungscharakter hat. Schüler, Eltern und Lehrer hatten verschiedene Vorschläge eingereicht – darunter die Namen der ehemaligen Oberbürgermeisterin Luise Albertz und des früheren Friedensdorf-Chefs Ronald Gegenfurtner.

Über die Ideen berieten Schüler, Lehrer und die Schulpflegschaft. „Dabei kristallisierte sich heraus, dass zwei Frauen, die in besonderer Weise mit Oberhausen verbunden waren, die meisten Stimmen auf sich vereinigten“, berichtet Martin Sauerbreit, SV-Lehrer an der Gesamtschule. Bei der Entscheidung für Fasia Jansen habe es auch eine Rolle gespielt, dass sich viele Schüler mit der Biografie der Aktivistin identifizieren können, da sie die Courage Jansens, ihre pazifistische Position und ihr Eintreten für gesellschaftlich Gedemütigte respektierten.

Fasia Jansen war die uneheliche Tochter eines liberianischen Generalkonsuls und eines deutschen Zimmermädchens in Hamburg. Als 15-Jährige erlebte sie die Brutalität der SS im Konzentrationslager und die Verzweiflung der Häftlinge. In Deutschland begann Jansen mit der Musik, zog ins Ruhrgebiet, engagierte sich in den politischen Kämpfen. Beim Ostermarsch 1966 sang sie mit Joan Baez, spielte bei den Streiks vor Krupp oder Thyssen. Jansen war Ehrenbürgerin Oberhausens.