Entdeckendes Lernen wird am Heinrich-Heine-Gymnasium in Alt-Oberhausen groß geschrieben. Wenn Schüler ihre Umwelt fragend selbst erkunden und sich zu eigen machen, werden Lerninhalte motivierter und besser gelernt.
Aus diesem Grund verlassen auch die Schüler des naturwissenschaftlichen MINT-Zweiges der Schule an der Lohstraße immer wieder das Schulgebäude und lernen an außerschulischen Orten. Jüngst waren wieder Lerngruppen im Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum.
In einem mehrstündigen Experiment haben die Schüler eines Grundkurses Biologie der Jahrgangsstufe 11 die DNA ihrer Mitochondrien, der „Kraftwerke der Zellen“, durch die so genannte Polymerase-Ketten-Reaktion vervielfältigt. Für die anschließende Gel-Elektrophorese, die Wanderung elektrisch geladener Teilchen durch ein elektrisches Feld, durften sie das Gel selbst herstellen. Bei diesem Prozess werden die Banden der DNA durch ein elektrisches Feld aufgetrennt und ihrer Länge nach geordnet.
Der tiefere Sinn der kniffligen Aufgabe lag darin, mit Hilfe einer Vergleichs-DNA festzustellen, ob die jeweiligen eigenen Vorfahren in der Frühgeschichte der Menschheit über die Halbinsel Sinai oder über das Horn von Afrika nach Europa gelangt sind. „Dass man im Labor einen Blick in die Evolution des Menschen werfen kann, finde ich wahnsinnig spannend“, so Schülerin Annabel Schütte.
Auch die Klasse 6c konnte in Bochum Versuche machen, bei denen es darum ging, ein Konzentrat aus geriebenem Ingwer selbst herzustellen. Sie benötigte neben einem Wasseranschluss verschiedene Kolben und Stopfen und einen Wärmepilz, der das Wasser ohne eine Flamme erwärmt. Gleichzeitig schnupperten die Schüler dabei etwas Uni-Atmosphäre groß.