Oberhausen.. Die Zahl der Insolvenzen ist im ersten Quartal 2014 deutlich gesunken im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) und Unternehmerverband sehen positive Entwicklung. Doch einige Probleme bleiben, etwa die Langzeitarbeitslosigkeit.
Die Wirtschaft in Oberhausen scheint sich positiv zu entwickeln. Im ersten Quartal 2014 wurden weniger Unternehmensinsolvenzen verzeichnet als im gleichen Vorjahreszeitraum. Gingen in den ersten drei Monaten 2013 noch 32 Oberhausener Betriebe pleite, waren es in diesem Jahr nur noch 26. Dieser Rückgang in Höhe von fast 19 Prozent geht aus Zahlen des statistischen Landesamtes (it.nrw.) hervor. „Es ist immer ein gutes Anzeichen, wenn die Zahl der Unternehmensinsolvenzen weiter zurückgeht“, berichtet Heinz-Jürgen Hacks, Geschäftsführer im Bereich Industrie, Raumordnung und Verkehr der auch für Oberhausen zuständigen Industrie- und Handelskammer Essen, im NRZ-Gespräch. Eine Trendwende sei dies jedoch noch nicht.
Gute Zukunftsaussichten
„Eine wirtschaftliche Erholung zeigt sich immer erst mit einer gewissen Verspätung in den Insolvenzstatistiken“, so Hacks. Der Experte betont, dass in den 90er Jahren die Zahl der Unternehmenspleiten noch teilweise deutlich unter den aktuellen Zahlen lag. „Also sollte man den aktuellen Status nicht überbewerten.“
Auch der Ausblick sei durchaus positiv zu sehen. „22 Prozent gehen von einer sich bessernden Konjunkturlage aus, immerhin 52 Prozent sagen, dass sie in etwa gleich bleibt.“
Die rückläufigen Zahlen bei den Verbraucherinsolvenzen – im ersten Quartal meldeten 122 Oberhausener Privatleute Insolvenz an, im Vorjahreszeitraum waren es noch 148 – sei ebenfalls ein Indiz, für eine sich bessernde wirtschaftliche Lage. „Denn wer eine Verbraucherinsolvenz beantragt, kann auch kein Geld ausgeben.“
Betriebe wollen Stellen schaffen
Der Sprecher des Unternehmerverbandes, Matthias Heidmeier, will derzeit ebenfalls von einer stabilen Lage in der hiesigen Wirtschaft sprechen. „In der Region wollen mehr Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen, als Unternehmen bestehende Stellen abbauen.“ Dies gehe aus einer aktuellen Erhebung des Unternehmerverbandes hervor.
„Im Ruhrgebiet haben wir insgesamt eine mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur. Viele Betriebe sind auf Exporte ausgerichtet“, so Heidmeier. Gerade die Metall- und Elektrobranche seien derzeit Stützen dieser Entwicklung.
Man dürfe aber Probleme, etwa die hohe Langzeitarbeitslosigkeit, nicht aus den Augen verlieren.