Oberhausen. . Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Blutspendezentrum Oberhausen (BZO) melden deutliche Rückgänge. Gerade junge Erstspender fehlen, denn durch den demografischen Wandel bedingt, werden die Spender im Schnitt immer älter. Engpässe gibt es aber noch nicht.

Die Bereitschaft der Oberhausener, Blut zu spenden, ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. Sowohl das Blutspendezentrum Oberhausen (BZO) in der Neuen Mitte als auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verzeichneten deutliche Rückgänge. „Im Vergleich zu 2012 gab es bei uns im vergangenen Jahr zehn Prozent weniger Blutspenden“, berichtet BZO-Sprecher Tim Karlinger anlässlich des heutigen Weltblutspendertages gegenüber der NRZ. Auch das DRK hat 330 Oberhausener als Spender verloren.

Bedenkliche Entwicklung

„Engpässe gibt es derzeit noch nicht, aber die Entwicklung ist sehr bedenklich – gerade vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung“, so Karlinger. Denn dieser demografische Wandel bringe zwei Probleme mit sich. „Tendenziell sind ältere Mitbürger eher bereit, Blut zu spenden. Junge Menschen davon zu überzeugen, es ihnen gleich zu tun, ist schwierig.“ Beim BZO versuche man, über soziale Netzwerke im Internet zu werben. „Aber es ist insgesamt eine schwierige Angelegenheit.“ Und so klaffe eine immer größer werdende Schere zwischen denjenigen Oberhausenern, die aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr Blut spenden können, und denjenigen jungen Mitbürgern, die sich als Neuspender registrieren lassen.

Kleine Aufmerksamkeit für Spender

Am heutigen Weltblutspendertag hat das Blutspendezentrum Oberhausen, Centroallee 271, von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Für Spender wird es eine kleine Aufmerksamkeit geben.

Spender müssen älter als 18 Jahre sein, zudem sollten sie sich gesund fühlen, kein Fieber haben und in den vergangenen zwölf Stunden keinen Alkohol getrunken haben.

Das kann Heinz Kapschak, Sprecher des auch für Oberhausen zuständigen DRK-Blutspendedienstes West, bestätigen. „Die jüngere Generation ist vielleicht nicht mehr so stark in einer Kommune verwurzelt wie ältere Mitbürger.“ Die höhere Mobilität, etwa durch ein Studium weiter von zu Hause entfernt, trage dazu bei.

Ein zweites Problem, welches mit einer immer älter werdenden Bevölkerung einhergeht, bestehe in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. „Ältere Mitbürger haben es eher mit diesen Leiden zu tun, weswegen der Bedarf an Blutkonserven nicht sinken wird“, sagt Karlinger. DRK-Sprecher Kapschak hofft auf medizinische Weiterentwicklungen. „Durch neue Präparate, welche die Blutbildung unterstützen, könnte den abnehmenden Spenden entgegengewirkt werden.“

Vor den bald anstehenden Sommerferien, wenn erfahrungsgemäß viele Oberhausener verreist sind, ruft Karlinger noch einmal zur Spende auf. „Jeder Spender hilft uns weiter.“