Oberhausen. . Das heiße Pfingstwetter bescherte dem Osterfelder Freibad im Revierpark Vonderort einen gewaltigen Besucheransturm: Insgesamt erholten sich 3000 Gäste auf den Liegewiesen und in den Becken des Freibades an den drei Pfingsttagen.

Es ist der erste richtig heiße Tag dieses Jahres und das gleich mit 33 Grad am frühen Samstagnachmittag. Im Osterfelder Freibad Vonderort ist an der Bottroper Straße alles zugeparkt. Fast 1000 Menschen tummeln sich gleichzeitig auf dem Freibadgelände.

Von Hochbetrieb mag Rettungsschwimmer Lars Kirstein aber dennoch nicht sprechen. Es ist die zweite Saison, die der 19-jährige Abiturient in Vonderort als Beckenaufsicht verbringt. „Wir haben im vorigen Jahr bis zu 3000 Besucher am Tag gehabt“, erzählt er, manchmal sogar mehr.

Wassergewöhnung mit der Tochter

Von 10 bis 19 Uhr ist Kirstein an diesem Pfingstsamstag im Dienst. Auch Pfingstmontag ist er eingeteilt, sitzt auf einem Stuhl am Nichtschwimmerbecken. Sein Blick gilt vor allem dem Endpunkt der Rutsche. Kirstein achtet darauf, dass sich niemand davor aufhält und es zu Unfällen kommt. Ansonsten hütet er eine Gebetskette, die jemand bei ihm abgegeben hat.

Kinderstimmen und das Geräusch von Wasserplanschen erfüllen die Luft. Drei muskulöse junge Männer spielen am Beckenrad mit einem Ball. Drei andere Halbstarke raufen miteinander im Wasser. Ein Pärchen schmust am Beckenrand. Ein Mädchen schubst einen Jungen ins Wasser.

Ein Vater betreibt mit seiner kleinen Tochter Wassergewöhnung. Zögerlich hält sie vom Beckenrand aus eine Zehe ins kühle Nass. Ein wenig später taucht sie an seinen Armen vom Rand aus schon bis zur Gürtellinie ins Wasser. Viele Besucher tragen stolz ihre Tätowierungen daher, andere, kaum weniger erhaben, ihre Fettpolster.

Im Freibad die Sonne genießen

Eine junge Frau sitzt auf der Mauer des Schwimmerbeckens und genießt die Sonnenstrahlen. Kerstin Kubitza (41) aus Mönchengladbach mit Sohn Marcus (3) ist mit Verwandten aus Bottrop hier. Während die mit dem Kind zum Imbiss gegangen sind, sonnt sie sich. Sie ist zum ersten Mal hier.

„So eine lange Rutsche“, sagt sie, „gibt es bei uns nicht.“ Gleich will sie mit ihrem Jungen besteigen. Die Warteschlange auf der Treppe ist nicht allzu lang. „Aber schade“, fährt Kubitza fort, „dass man für das benachbarte Solebad extra bezahlen muss.“ Andererseits sei die Freibad-Tageskarte für 3,50 Euro preiswert. Daheim müsse sie fünf Euro dafür zahlen. „Aber die Toiletten könnten mal renoviert werden“, findet sie. Es gebe kein Klopapier in den Zellen und Klo-Brillen zum Hocken auch nicht.

Um Punkt 16 Uhr setzt im Schwimmerbecken wieder der Wellengang ein, zehn Minuten lang. Teilweise stehen die Leute im flachen Bereich, als würden sie eine Flut erwarten. Weiter vorne dagegen stürzen sich andere mutig ins Wasser. Als die Wogen sich glätten, leert sich das Becken schnell wieder.

Inzwischen hat die Hitze etwas nachgelassen. Der Himmel hat sich bedeckt. Am Imbiss finden jetzt Pommes reißenden Absatz.

Auf der großen Liegewiese, die etwa zur Hälfte belegt ist, war aber auch vorher nur ein einziger Sonnenschirm aufgespannt. Dabei gibt es nur wenige Bäume, die Schatten spenden. Hier wird gedöst, gequatscht oder gelesen. Endlich Sommer in Oberhausen.

Insgesamt rund 3000 Besucher zählt das Freibad über Pfingsten, allein die Hälfte am Pfingstmontag.