Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Oberhausen unterstützt die Forderung der freien Wohlfahrtsverbände nach Einführung eines sozialen – das heißt eines Dritten – Arbeitsmarktes. „Sich alleine darauf zu verlassen, dass der reguläre Arbeitsmarkt in Oberhausen das Problem der hohen Langzeitarbeitslosigkeit klären kann, ist blauäugig“, so Thomas Schicktanz, Vorsitzender des örtlichen DGB.
Jochen Kamps, Geschäftsführer der Oberhausener Arbeiterwohlfahrt und Vertreter der hiesigen Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, hatte in der NRZ von einer „alarmierenden Situation“ in Bezug auf die Langzeitarbeitslosigkeit gesprochen. „Es ist eindeutig, dass wir einen öffentlich geförderten dritten Arbeitsmarkt brauchen“, lautete dementsprechend sein Fazit.
„Viele Oberhausener Bürgerinnen und Bürger sind seit mehreren Jahren ohne eine berufliche Perspektive und haben daher nur eine geringe Chance, aus eigener Kraft auf den ersten Arbeitsmarkt zurück zu finden“, pflichtet ihm Schicktanz nun bei.
Auch die DGB-Region Mülheim-Essen-Oberhausen unterstützt deshalb die Einrichtung eines sozialen Arbeitsmarktes. Der DGB sei fest davon überzeugt, dass viele betroffene Bürger lieber einer regulären Arbeit nachgehen wollen würden, als Monat für Monat Transferleistungen in Anspruch zu nehmen.
Menschen stärker einbinden
Die Menschen einbinden statt ausgrenzen ist deshalb eine Kernforderung des Regionsgeschäftsführer Dieter Hillebrand. „Wenn es uns wirklich ernst ist, Menschen in Beschäftigung zu bringen, dann ist es höchste Zeit, die Entwicklung eines sozialen Arbeitsmarktes beherzt in Angriff zu nehmen“, so der Gewerkschafter. „Die Arbeitsmarktakteure müssen dazu Konzepte entwickeln, mit denen Langzeitarbeitslose durch Arbeit und Qualifizierung wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. Denn es geht hier auch um die Würde der Betroffenen.“
Für den DGB muss ein sozialer Arbeitsmarkt allerdings so angelegt sein, dass er nicht zu einem Abbau von regulären Arbeitsplätzen führt. Vielmehr könnten gerade öffentliche Aufgaben erledigt werden, die aufgrund der schwierigen Finanzlage der Kommunen seit langem vernachlässigt werden.
Die Stadt Oberhausen könne jedoch ohne die Hilfe des Landes und des Bundes die Langzeitarbeitslosigkeit nicht in den Griff bekommen. Nötig sei die Finanzierung eines sozialen Arbeitsmarktes aus zusätzlichen Mitteln des Landes und des Bundes.