Oberhausen.. Der Oberhausener Bastian Chrzan ist Teil des Bochumer Projekts TheaterTotal und nun auf großer Deutschland-Tournee. Am 6. Juni kehrt er für eine Aufführung in seine alte Heimat zurück. Der 20-Jährige will das Schauspielen aber nur noch hobbymäßig weiter ausüben.

Auf der Bühne stehen, in andere Rollen schlüpfen und Teil einer großen Schauspielfamilie sein: Das ist Bastian Chrzans Leidenschaft. Seit sieben Monaten ist er nun Teil des TheaterTotal-Projekts Bochum. Der Oberhausener hat seine Liebe zum Schauspiel in der Schule entdeckt; als Beruf kommt es für ihn aber nicht in Frage.

„Ich habe letztes Jahr am Bertha-von-Suttner Gymnasium mein Abitur gemacht. In der elften Klasse konnte man an meiner Schule verschiedene künstlerische Fächer wählen. Für mich war relativ früh klar, dass ich mir das Fach Literatur aussuche, da mir darstellendes Spielen sehr viel Spaß gemacht hat“, sagt der 20-Jährige, der derzeit in Essen wohnt.

Ein harter Alltag während des Projektes

Im Literaturkurs haben die Schüler das Stück „Den Geizigen von Molière“ gespielt; für viele das erste Mal auf einer großen Bühne: dem großen Saal des Theaters Oberhausen. „Nach dem Abi stand ich vor der Frage, ob darstellendes Spielen eine Option für meinen weiteren Berufsweg ist. Ich habe mich dann bei dem Bochumer Projekt TheaterTotal beworben, wurde angenommen und habe nun schon sieben Monate Einblicke in das Theaterleben erhalten“, sagt Bastian Chrzan.

Der Alltag sei aber kein Zuckerschlecken: Sieben Tage die Woche müsse er 13 Stunden täglich trainieren. „Aber wir sind ja schließlich hier, um was zu schaffen“, ist er motiviert. „Wir lernen sehr viel über uns selbst, über unsere Ängste, unsere Grenzen und unseren Zweifel; und dagegen anzukämpfen. Zudem lernt man hier, jeden Tag aufs Neue Verantwortung zu übernehmen.“ Das sei etwas sehr Wichtiges, das er aus dem Projekt mitgenommen habe.

Schauspielerei nur noch als Hobby

Jedes Jahr finden sich bei dem Bochumer Projekt TheaterTotal 30 junge Menschen aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam künstlerisch zu arbeiten und sich in kreativen Berufen auszuprobieren: Schauspiel, Tanz, Tai-Chi und Akrobatikunterricht.

Für Bastian Chrzan ist aber klar geworden: An Schauspielschulen möchte er sich nicht bewerben. „Ich habe hier gelernt, was es heißen könnte, den Weg zum Schauspieler zu gehen und denke, dass es für mich nicht der richtige Weg ist.“ Er hat sich stattdessen für mehrere Ausbildungen und duale Studiengänge im kaufmännischen Bereich beworben. „Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass ich hobbymäßig weiter Laientheater mache.“