Wie viel Geld braucht ein Theater? Im Zweifelsfall gar keines. Es könnte ja auch von Kohle leben. Das haben die Geheimagentur und das Theater mit ihrem Schwarz-Bank-Projekt und der Kohle-Währung bewiesen. Das war auch so eine Aktion, an der sich unheimlich viele Oberhausener beteiligten. Das war Theater für alle Bürger.
Wenn das Theater für alle da ist, ändert das nicht alles. Braucht es dann nicht doch Geld zum Überleben? Es braucht mehr als das. Denn das nackte Überleben allein bringt es nicht. Damit ist ein Programm wie das der Spielzeit 2014/15 nicht zu finanzieren. Das ist auch ein Programm für alle Bürger. Das Angebot für sie ist da. Sie müssen es nur noch nutzen.
Leider tun das nur sehr wenige Menschen. Lediglich ein Prozent der Bevölkerung geht ins Theater, heißt es. Wenn also das Theater das Angebot bereit stellt, was ist zu tun, dass mehr Menschen es nutzen? Da sind sicherlich mehr als bisher Schulen gefordert. Denn wer sonst sollte Menschen zeigen, dass es ein Theater und wie spannend der Besuch so einer Vorstellung sein kann.
Davon abgesehen: Ein Theater macht aus einer Nullachtfünfzehn-Stadt eine besondere. Ein Theater tot zu sparen, hieße auch, ein bedeutsames Stück Stadt abzutöten. Wenn im Jahr 2015 statt der jetzt jährlich sieben Millionen Euro städtischer Gelder nur noch fünf Millionen ins Theater gesteckt werden, muss man sich fragen: Wie soll das gehen? Besonders vor dem Hintergrund, dass es 2008 sogar noch neun Millionen Euro waren, die das Theater erhielt. Wenn die Einsparungen auf eine Fusion mit anderen Häusern hinausliefen, würde die Stadt in vielerlei Hinsicht ärmer.