Oberhausen. .

Ein türkisches Kulturfest mit populären Musik-Gruppen und Rednern in der König-Pilsener-Arena erhält am Samstag (ab 17 Uhr) eine politische Note: Das Treffen mit 10 000 Menschen soll in der Neuen Mitte ein Protest-Signal an den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan senden, der nach dem Grubenunglück in Soma mit 301 Toten unter Druck geraten war. Erdogan spricht zeitgleich in Köln.

„Erdogan hat seinen Auftritt ganz bewusst exakt auf den Tag unserer Veranstaltung in Oberhausen gelegt, damit in Köln weniger Protestler auf die Straße gehen können“, sagt Can Burak Naz, Vorsitzender des Bundes Türkischer Jugendlicher (TGB) in Köln. Der TGB organisiert das Fest in der Arena und wird ideologisch der größten Oppositionspartei der Türkei CHP zugeordnet. Der Zusammenschluss versteht sich, so Can Burak Naz, aber als überparteilich, um „Erneuerung und Fortschritt der Türkei“ voranzutreiben.

Erdogan reist nach Köln, um das 10-jährige Bestehen einer Auslandsgruppe seiner Regierungspartei AKP zu würdigen. Die Opposition befürchtet dagegen puren Wahlkampf.

In der Köpi-Arena spricht daher auch Metin Feyzioglu, Präsident der türkischen Anwaltskammer. Er wird als möglicher Präsidentschaftskandidat der Opposition gehandelt.