Oberhausen. Die Schwäche der rot-grünen Stadtregierung hat das Bürgerbündnis BOB überhaupt erst ins Leben gerufen. Doch im Wahlkampf für die Kommunalwahl am 25. Mai hat die neue Partei zu wenig gepunktet.

Die Oberhausener haben der neuen Partei „Bürgerbündnis Oberhausener Bürger (BOB)“ und deren Mitläufer-Organisationen einiges zu verdanken: Sie legten die Finger in die Wunde der Stadt.

Rathaus und Regierungsparteien haben Bürger bei Projekten tatsächlich zu wenig informiert und beteiligt. Lehren aus dem Stuttgarter Wutbürger-Aufstand wurden hier nur unzureichend gezogen – so hat Rot-Grün die Tür für BOB weit geöffnet. Zuletzt gab es zwar Anzeichen dafür, dass das Rathaus verstanden hat – die Kehrtwende kommt wohl zu spät.

Die BOB selbst jedoch hat aus der Steilvorlage zu wenig gemacht: Das Bündnis versteht sich als sachbezogene Wählerinitiative, doch statt belastbarer Inhalte zog man es zu oft vor, mit Halbwahrheiten und Beschimpfungen öffentlich aufzutreten (die angebliche Bebauung des Volksgartens oder die 19-Millionen-Euro-Ersparnis bei einer OGM-Rückgliederung).

Der Wahlkampfstil hat mit feinem Bürgertum wenig zu tun: Gerne werden andere verdächtigt, sich nur die Taschen voll zu machen oder dem Filz zu huldigen. Wer die BOB kritisiert, gilt schnell als übler Lakai der Macht.

Und im Programm findet sich zwar eine Fülle schöner Wünsche, doch deren plausible Finanzierbarkeit bleibt im Dunklen. Das ist für ein echtes Bündnis der Bürger zu wenig.