Oberhausen. . Im aktuellen Schuljahr wurden fast 40 Prozent der Viertklässler an Gymnasien angemeldet. „Die Schullandschaft ist im Umbruch“, sagt Schuldezernentin Elke Münich. Darum soll ein Bildungsplan in Auftrag gegeben werden, welcher der Politik konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand geben soll.

Ein immer größer werdender Anteil Oberhausener Kinder wechselt nach der Grundschulzeit auf ein Gymnasium. Die Übergangsquote liegt im aktuellen Schuljahr bei 39,1 Prozent – ein Allzeithochwert. Dies geht aus gestern veröffentlichten Zahlen des statistischen Landesamtes, IT.NRW, zum Übergang in weiterführende Schulen hervor.

Unter dem NRW-Durchschnitt

Zwar liegt Oberhausen demnach weiterhin unter dem Landesdurchschnitt – die Übergangsquote auf die Gymnasien wird in Gesamt-NRW mit 41,6 Prozent angegeben – und dem Schnitt der Städte im Regierungsbezirk Düsseldorf. Gleichwohl: Die Entwicklung in den vergangenen Jahren ist äußerst positiv. „Das ist sehr erfreulich zu sehen“, bewertet Schuldezernentin Elke Münich diesen Trend.

Denn die Situation in Oberhausen sah noch vor zehn Jahren gänzlich anders aus: Damals wechselten nur 28,3 Prozent der Grundschüler an ein Gymnasium. Fast jeder sechste Viertklässler dagegen wurde von seinen Eltern an einer Hauptschule angemeldet. Dadurch, dass diese Schulform in Oberhausen keine Zukunft hat und in den kommenden Jahren auslaufen wird, hat es insgesamt massive Verschiebungen gegeben.

Bottrop auf Oberhausener Niveau

Die Übergangsquote von der Grundschule zu den Gymnasien liegt in Duisburg bei 37,4 Prozent, in Essen bei 45,6 Prozent und in Mülheim bei 47,6 Prozent. In den weiteren Nachbarstädten Dinslaken (40,1 Prozent) und Bottrop (39,2 Prozent) liegt die Quote ungefähr auf dem Oberhausener Niveau.

„Das erklärte Ziel der Oberhausener Politik ist, allen Kindern die Erlangung der Hochschul- oder Fachhochschulreife zu ermöglichen“, erklärt Münich. Vor diesem Hintergrund müsse die Entscheidung gesehen werden, die Hauptschulen auslaufen zu lassen.

Gymnasium nicht zwingend notwendig

„Es gibt jedoch mehrere Wege das Abitur oder die Fachhochschulreife zu erlangen“, merkt die Schuldezernentin an. „Auch an den Gesamtschulen und den Berufskollegs in dieser Stadt gibt es diese Möglichkeit.“ Eltern müssten darum ihre Kinder nicht unbedingt an einem Gymnasium anmelden, damit sie später studieren können.

Insgesamt gesehen befinde sich die Schullandschaft in Oberhausen gerade in einer Umbruchphase. „Das ist momentan eine interessante Situation, die uns als Schulträger auch vor gewisse Herausforderungen stellt“, so Münich. Darum soll ein Bildungsplan in Auftrag gegeben werden, welcher der Politik konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand geben soll. „Die Ausschreibung wird hoffentlich vor der Sommerpause vorliegen.“ Spätestens im Herbst 2015 soll dann der Bericht vorgestellt werden.