Oberhausen. Die Stadt Oberhausen erhält zusätzliche Landesmittel für den gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht-behinderter Schüler. Das Geld soll jedoch nicht in die Breite gehen, sondern gebündelt investiert werden. Dafür werden Schwerpunkte an einzelnen Schulen gebildet.

Die Umsetzung der Inklusion an Oberhausener Schulen ist eine der größten Aufgaben der örtlichen Politik in den kommenden Jahren. Um den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern zu gewährleisten, wird die Stadt nun künftig vom Land Nordrhein-Westfalen jährlich rund 280.000 Euro zusätzlich erhalten. „Das ist eine vorläufige Schätzung, die auf den erwarteten Schülerzahlen beruht“, betont Sozialdezernentin Elke Münich. Neben diesen Mitteln für die bauliche und technische Umrüstung der Schulen, kann die Stadt auf weitere Zuwendungen für nicht-lehrendes Personal hoffen.

Nach langen Verhandlungen hatten sich kürzlich die Landesregierung und die kommunalen Spitzenverbände auf eine bessere Unterstützung der Städte und Gemeinden geeinigt. „Wir sind zuerst einmal sehr froh, dass es nach einer Zeit der Ungewissheit jetzt eine Vereinbarung gibt“, so Münich. Insgesamt 25 Millionen Euro zusätzlich werden so etwa für die barrierefreie Gestaltung von Schulgebäuden in NRW pro Jahr bereit gestellt. Das sieht der Gesetzesentwurf der rot-grünen Koalition im Landtag vor, der am kommenden Mittwoch ins Parlament eingebracht wird. Weitere zehn Millionen Euro sind für nicht-lehrendes Personal vorgesehen, das die Schüler unterstützen soll.

Düsseldorf hat ein Einsehen

„Die Landespolitik scheint erkannt zu haben, vor welch großen Herausforderungen die Kommunen stehen.“ Bis vor kurzem, so Münichs Eindruck, war diese Anerkennung noch nicht da. Aus Düsseldorf sei eher signalisiert worden, die Inklusion könne auch mit bestehenden Mitteln angegangen werden. „Man würde ja nur Schüler von Förderschulen auf Regelschulen schicken.“

Auch wenn Münich die 280.000 Euro sehr freuen, von einem warmen Geldregen mag sie in diesem Zusammenhang nicht sprechen. „Mit diesem Geld werden wir nicht in die Breite gehen können. Darum wird im Schuldezernat derzeit eine Bestandsaufnahme gemacht.“ Es wird überprüft, welche Schulgebäude bereits barrierefrei erreicht werden können oder wo sich Barrierefreiheit mit wenig Aufwand umsetzen lässt. „Die Idee ist, Schwerpunkte zu bilden.“ Weil sich nicht jede Schule für jede denkbare Behinderung umrüsten lässt. So könnten etwa Kinder mit Hör-Beeinträchtigung an einer eigens dafür hergerichteten Schule unterrichtet werden.