Immer mehr Bibliotheks-Nutzer leihen sich E-Books. Seit einem Jahr gibt es die Möglichkeit, sich Dateien auf die Kleincomputer zu laden. Das Interesse an dem Angebot übertrifft die Erwartungen.

Vor allem Nutzer ab Mitte 40

Gemeinsam betreiben die Stadtbüchereien Oberhausen und Bottrop im Internet den „Medien-Laden“. Über 5000 E-Books und Hörbücher können über das Internet herunterladen werden. Gestartet war man mit 2256 Medien. Nach und nach wird der Bestand aufgestockt.

„Das Angebot ist total gut angekommen und übertrifft unsere Erwartungen“, sagt der Oberhausener Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. Während viele andere Bibliotheken bei dem neuen Angebot auf Jugendliche setzen, die für Schule und Studium in Sachbüchern recherchieren, haben in Bottrop und Oberhausen vor allem bei Leser ab Mitte 40 daran Interesse. Sie klicken sich eher durch Belletristik als durch Sachbücher

548 Nutzer haben sich im April für ein E-Book entschieden. Zählt man die Ausleihen von April 2013 bis April 2014 zusammen, kommt man auf rund 22 200. Klar, verglichen mit etwa 410 000 klassischen Ausleihen in Bottrop und etwa einer Million in Oberhausen ist das wenig, doch die steigende Tendenz ist unübersehbar – auch beim Bestand.

Für den Sommer planen die beiden Stadtbüchereien weitere Angebote. Während der Ferienmonate Juli und August wird die Leihfrist auf drei Wochen verlängert. Außerdem können bis zu zehn Bücher, statt bisher sechs, heruntergeladen werden. Auf diese Weise sollen weitere Nutzer geworben werden. Sie sollen in den Ferien ausreichend Zeit haben, gleich mehrere Bücher zu lesen.

Zu den Trends gehört, dass zunehmend Kinderliteratur als E-Books nachgefragt wird.

Hans-Dietrich Kluge-Jindra und Jörg Diekmann, Bibliotheksleiter in Bottrop, sehen in ihrer Kooperation ein gelungenes Beispiel städteübergreifender Zusammenarbeit. Nach einer Anschubfinanzierung durch das Land in Höhe von 24 000 Euro beteiligen sich die beiden Städte im Verhältnis der Nutzerzahlen an dem „Medien-Laden“. Mit 4 000 Euro übernimmt Bottrop ein Drittel der Kosten und Oberhausen trägt mit 8 000 Euro zwei Drittel.