Welche Schadstoffe schlummern womöglich in städtischen Gebäuden wie Schulen, Kindergärten und Sporthallen, die in den 60er und 70er Jahren gebaut oder saniert wurden? Ein Gutachten des Ingenieurbüros Wessling soll dies schon im Jahr 1995 begutachtet haben. Das Bündnis Oberhausener Bürger und die Bürgerinitiative „Wir sind Oberhausen“ vermuten, dass nicht nur das inzwischen abgerissene Haus der Jugend, sondern mehr öffentliche Gebäude von Asbest und weiteren Schadstoffen betroffen sind.
Und sie verlangten im vergangenen Jahr Kopien der Unterlagen von der Stadtverwaltung. Bislang ohne Erfolg: Erst habe die Verwaltung auf das Oberhausener Gebäudemanagement verwiesen, die Fragen der Initiative könnten „bedauerlicherweise nicht beantwortet werden“, weil das Gutachten bei der OGM liege. Die Stadttochter gewährte den Bürgern zwar die Einsicht, verweigerte aber das Anfertigen einer Kopie. Ohne die sei die schwierige Materie jedoch nicht zu beurteilen, meint das Bürgerbündnis und beschwerte sich beim NRW-Umweltministerium.
„Die Anfertigung von Kopien ist mit der Akteneinsicht verbunden. Es sind keine Gründe ersichtlich, eine Fertigung einer Kopie abzulehnen“, so das Ministerium. Nun geht die Anfrage in die zweite Runde. Mit-Initiator Albert Karschti ist über den Umgang von OGM und Rathaus mit der Bürgeranfrage verwundert und vermutet: „Anscheinend nimmt die Stadt Oberhausen ihre Hoheitsaufgabe des Gesundheitsschutzes und der Abwehr von Gefahren nicht wahr.“ Die Instandsetzung und Sanierung der städtischen Gebäude werde offenbar ohne eigene Kontrolle der OGM überlassen, interpretiert Karschti.
Er befürchtet: Durch die Kürzung der Mittel (HSK) für Instandhaltung der städtischen Gebäude um rund 7 Millionen Euro werde die Gefahrenstoffsanierung weiter vernachlässigt, möglicherweise zu Lasten der Gesundheit von Bürgern.