Mit seinen 37 Jahren viel jünger als das Oberhausener Kurzfilm-Festival ist dessen Programm für Kinder und Jugendliche. 38 Filme aus 20 Ländern sind am Start, 14 von ihnen werden bereits vor der offiziellen Eröffnung der 60. Internationalen Kurzfilmtage am Donnerstag, 1. Mai, in den Kinos Gloria und Sunset der Lichtburg gezeigt. Zwei junge Jury-Teams werden beurteilen, ob es sich um preisverdächtige Filmkost handelt.

Preis mit hohem ideellen Wert

Fünf Drittklässler der Brüder-Grimm-Schule und fünf Oberstufenschüler des Elsa-Brändström-Gymnasiums sind die Jurys im Wettbewerb 2014 um zwei Kinderfilm- und einen Jugendfilmpreis. Die sind zwar, jeweils mit 1000 Euro dotiert, eher niedriger, haben aber für die Filmemacher hohen ideellen Wert. „Was ist schöner, als wenn Leute, für die ich ihn gemacht habe, meinen Film mögen“, sagte einmal ein Preisträger.

Beide Jurys sind gut vorbereitet und nehmen ihre Aufgabe ernst. Wie haben sie sich als Filmjuroren qualifiziert? „Durch Interesse“, sagt Mattes Müller, Mitglied der Jugendjury. „Ich habe eine Abneigung gegen Blockbuster entwickelt und wollte mich mal auf künstlerische Sachen einlassen. Mal sehen, ob mir das eher entspricht.“ Sein erster Eindruck: „Man muss sich drauf einlassen.“ Dadurch, dass das „Elsa“ eng mit den Kurzfilmtagen zusammenarbeite, sei sein Gymnasium an den Auftrag gekommen. „Von uns kommen auch die Filmmoderatoren“, sagt Mattes. Auch die haben sich freiwillig bereit erklärt, während des Festivals die Kinder- und Jugendfilmbeiträge anzumoderieren und anschließend Gespräche zwischen Filmemacher und Publikum anzuleiten.

Theresa Siebers, einzige Frau im Jugendjury-Team, ist dabei „um etwas Neues zu erfahren“. Im vergangenen Jahr arbeitete sie mit am Trailer fürs Kinder- und Jugendkino. „Das hat mich sehr angesprochen. Ich habe dabei erfahren, wie viel Arbeit dahinter steckt.“

Und die Jury-Kinder? Wurden ausgewählt, weil Lehrer ihnen die Aufgabe zutrauten. Doch das sagen sie nicht, nur, dass sie sich darüber freuen, dabei zu sein. Punkte werden sie vergeben, „von eins bis zehn“, sagt Matha (9). „Ich mag Kino.“ Kurzfilme auch. „Die dauern nicht so lange, weniger als eine Stunde.“

Bewerten werden sowohl die Kinder als auch die Jugendlichen die Filme völlig selbstständig. Mattes: „Das Bauchgefühl ist dabei wichtig, es ist ja Geschmackssache, ob einen etwas anspricht und welche Emotionen und Gefühle ein Film auslöst. Erst dann beurteilt man die Musik oder den Schnitt.“