In der heißen Wahlkampfphase vier Wochen vor der Kommunalwahl am 25. Mai will die SPD keinen Zweifel beim Wähler aufkommen lassen, wer die wahre Bürger-, Mitmach- und Kümmererpartei in Oberhausen ist. SPD-Vize Bernhard Elsemann hat deshalb als Wahlkampfmanager der Partei über 100 Termine mit Infoständen flächendeckend anberaumt, an denen bis zu 20 Sozialdemokraten auf die Bürger zugehen sollen.

„Wir wollen dabei nicht nur Blümchen verschenken, sondern suchen das Gespräch mit den Bürgern“, verspricht Elsemann.

Zugleich gehen die SPD-Direktkandidaten in den 29 Wahlkreisen der Stadt mit engagierten Mitstreitern von Haustür zu Haustür, um kleine, farbige Info-Flugblätter über sich und ihre Ziele für die Stadtteile zu verteilen. „Wir setzen auf die direkte Diskussion“, sagt der langjährige SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer.

50 000 Euro gibt die SPD allein für den Kommunalwahlkampf aus, über 1300 Plakate sind im Stadtgebiet geklebt, die meisten mit Postkarten-Motiven von den Schönheiten Oberhausens („Weiter geht’s!“ und „Stolz auf Oberhausen!“).

Vier Wochen vor der Wahl zeigt die SPD-Führung keine Spur von Skepsis mehr, die Wahl könne für sie verloren gehen. „Wir wollen alle 29 Wahlkreise und die Gestaltungsmehrheit im Rat gewinnen“, sagt Große Brömer. „Wir haben so viele Aktive im Wahlkampf wie andere Parteien Wähler haben“, tönt SPD-Chef Michael Groschek.

Wie könnte es anders sein: Die Einsatzbereitschaft der SPD-Wahlkämpfer sei ungemein hoch; die Stimmung der Bürger an den bisherigen Infoständen ungeheuer gut.

Dabei holte die Oberhausener SPD bei der letzten Ratswahl 2009 das schlechteste Ergebnis seit 1956 – und damals gab es noch kein Bürgerbündnis BOB, das Wutbürger-Prozente von der SPD abziehen könnte. Trotzdem träumen die Sozialdemokraten auch 2014 von alten Zeiten. „Natürlich wünschen wir uns 50 Prozent plus X – aber zumindest wollen wir möglichst nah daran kommen“, bleibt Große Brömer recht optimistisch.

Zupass kommt der SPD durchaus, dass sich hier nicht 17 Parteien drängeln wie in Essen, sondern nur sieben. Die Piraten haben sich selbst ins Aus geschossen, die AfD oder die NPD gaben schon vorher auf und treten gar nicht an.

Dass dies der SPD hier durchaus nützt, will keiner bestätigen. Groschek gibt sich lieber staatsmännisch: „Es ist doch Unfug zu glauben, mehr Parteien bedeuten mehr Demokratie. Im Gegenteil: Zersplitterung ist ein Feind der Demokratie, in anderen Städten hat man doch Probleme, regierungsfähige stabile Mehrheiten zu bilden.“ Große Brömer: „Stabilität ist ein großes Pfund für Oberhausen.“