Oberhausen. . Früher als gewohnt kann der Schmachtendorfer Bauer Christoph Köster die ersten weißen Stängelvon seinem Feld holen. „In diesem Jahr sind wir extrem früh dabei“, so der Landwirt. Derzeit kostet das Kilo 8,90 Euro.

Dank milder Temperaturen können sich hiesige Liebhaber des königlichen Gemüses freuen: Die Spargelernte läuft bei Bauer Christoph Köster bereits auf Hochtouren – so früh wurden die ersten Spargelstangen auf den Feldern an der Gabelstraße im Oberhausener Norden noch nie gestochen. In seinem Hofladen in Schmachtendorf verkauft Köster das heimische Gemüse – 8,90 Euro kostet das Kilo zurzeit.

Zwei Jahreder absoluten Gegensätze

„In diesem Jahr konnten wir den Spargel überraschend früh ernten, das gab es bei uns noch nie“, erzählt Landwirt Köster. Vor allem die warmen Frühlingsmonate haben das Gemüse viel früher als sonst reifen lassen – zusätzlich sei der Winter ausgefallen. „Wir erleben zwei Jahre der Gegensätze. Im vergangenen Jahr kam die Spargelernte wegen des langen Frosts erst im Mai so richtig in Fahrt, in diesem Jahr sind wir extrem früh dabei“, sagt Köster. Die ersten Spargelstangen konnte der Landwirt bereits im März ernten: „Stichtag ist für uns eigentlich der 10. April, aber der Spargel reckte schon zwei Wochen eher vorwitzig seine Köpfchen ins Sonnenlicht“, lacht der Landwirt.

Gemeinsam mit drei Erntehelfern aus Polen und einem deutschen Helfer bringt Köster den Spargel zurzeit schubkarrenweise von den Feldern in den Hofladen. „Die Nachfrage nach dem heimischen Gemüse ist enorm. Vor allem an den Ostertagen war der Laden brechend voll – das war schon eine Herausforderung für uns“, sagt der Spargelbauer. 8,90 Euro koste das Kilo zurzeit in seinem Hofladen: „Der Spargelpreis wird in den nächsten Wochen noch sinken, jetzt sind einfach noch nicht die Mengen da.“

Dass bis Ende der Spargelsaison am 24. Juni, dem Johannistag, das begehrte Edelgemüse aufgrund der frühen Ernte nicht mehr ausreichen werde, befürchtet der Schmachtendorfer allerdings nicht: „Wir bauen immer eine frühe und eine späte Spargelsorte an, damit wir über die gesamte Saison Spargel anbieten können.“ Dafür nutze er schwarze und weiße Folien, um das Wachstum so zu steuern, dass er die Felder auch nacheinander abernten könne. „Der Spargel braucht eine Bodentemperatur von knapp 20 Grad. Dann sprießt er richtig“, erklärt Köster. Dafür sei die schwarze Folie notwendig, unter der sich die Wärme staue. „Zeigt hingegen die weiße Seite der Folie nach oben, ist es dort rund zehn Grad kühler“, sagt der Landwirt. Das ermöglicht Köster, den Erntezeitpunkt ziemlich genau zu bestimmen. „Auf dem Feld an der Gabelstraße liegt teilweise noch die weiße Folie auf dem Spargel, der wird erst im Mai geerntet – dann wird es richtig losgehen“, prophezeit er.

Zeit fehlte,die Erntehelfer zu organisieren

Doch die frühe Spargelernte hatte auch ihre Schattenseite, gesteht Köster: „Leider fehlte uns genügend Zeit, um die Ernte zu planen und vor allem die Erntehelfer zu organisieren.“ So standen seine drei Helfer aus Polen erst in der vergangenen Woche in Schmachtendorf auf der Matte. „Da musste ich dann selber ran und den Spargel stechen, aber mittlerweile sind Gott sei Dank alle im Einsatz“, lacht Köster.