Oberhausen.. Die Bedeutung der City als Ort des Einzelhandels wird weiter abnehmen, so NRW-Bauminister Michael Groschek. Seniorengerechtes Wohnen könnte ein möglicher Ausweg sein, um die Innenstadt lebenswert zu gestalten. City-Manager Muckel sieht dafür eine steigende Nachfrage.

In Oberhausen werden in den kommenden Jahren tausende Seniorenwohnungen fehlen. „Für Alt-Oberhausen könnte das eine Chance sein, sich als Wohnstandort zu positionieren“, glaubt Michael Groschek, Bauminister des Landes NRW und Vorsitzender der Oberhausener SPD. „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass die Marktstraße als Handelsstandort ihre frühere Bedeutung zurück erlangt. Der Problemdruck in Sachen Einzelhandel wird eher zunehmen.“

City-Manager Franz-Josef Muckel kann schon jetzt von einer ständig steigenden Nachfrage nach seniorengerechtem Wohnraum in Oberhausens City berichten. „Das Interesse ist groß, und es wird immer größer“, staunt er. Dafür warb Groschek zuletzt auch unter den Immobilieneigentümern der Marktstraße. „Die Landesregierung hat für die energetische und seniorengerechte Sanierung von Wohnraum insgesamt 150 Millionen Euro bis 2017 bereitgestellt.“ Einzelmaßnahmen, etwa der Einbau eines Fahrstuhls, könnten mit bis zu 15.000 Euro gefördert werden. „Der Anstieg der Mieten muss aber im Rahmen bleiben.“

Vorteile der City als Wohnort

Minister Groschek sieht die City als Wohnort auch ausdrücklich geeignet und nennt zwei wichtige Vorteile: „Zum einen leben hier knapp 20.000 Menschen, zum anderen ist die City Bestandteil des Programms ‘Soziale Stadt’. Dadurch lassen sich weitere Fördermaßnahmen leicht umsetzen.“

Genau quantifizieren lässt sich das bestehende Angebot an Altenwohnungen nicht: 44 Wohneinheiten sind im „Pacelli-Quartier“ an der Christoph-Schlingensief-Straße entstanden, 17 werden vom selben Investor, Ingo Plaßmeier, bis 2015 an der Ecke Gutenberg-/Hermann-Albertz-Straße gebaut. Plaßmeier plant in der City weitere Seniorenwohnungen. Dazu müssen aber auch noch Eigentumswechsel abgewickelt werden. Darüber hinaus dürfte es laut Muckel „bestimmt schon einige individuelle Angebote und Lösungen“ geben.

„Barrierefreiheit, klar! Und ein Hausmeister!“

Der City-Manager hat festgestellt: „Nach jedem Teil der NRZ-Serie Wohnen im Alter erreichen uns zahlreiche Anrufe mit Nachfragen. Der Markt ist riesig.“ Es seien längst nicht mehr nur ältere Senioren, die sich wohnungsmäßig verändern wollen, sondern auch viele „um 60“, die teilweise „schöne Häuschen in Königshardt und Schmachtendorf“ besitzen, aber doch wieder in die City wollten.

Was den meisten Nachfragern am wichtigsten ist, hat Muckel schon ausgelotet: „Barrierefreiheit, klar! Und ein Hausmeister!“