Es ist ein umjubelter Neuanfang und zugleich ein bitterer Abschied: Mit rund 200 Sterkrader Gästen feierten sechs Fachärzte jüngst die Eröffnung ihrer neuen „Praxisgemeinschaft Oberhausen-Sterkrade“ (P.O.St.) in den umfangreich umgebauten oberen Geschossen des historischen Postgebäudes am Sterkrader Bahnhof.
Zugleich ist endgültig klar: Im Erdgeschoss der Sterkrader Traditionsfiliale schließt die Postbank und damit die Post-Filiale ihre Türen. Bereits im Sommer zieht die Postbank nach Angaben eines Sprechers innerhalb des Sterkrader Zentrums um. Die Post hatte den laufenden Mietvertrag bereits vor Monaten vorzeitig gekündigt. Nun sollen Vertreter der Gesundheitsbranche im Erdgeschoss einziehen.
2012 kaufte eine neu gegründete Immobiliengesellschaft aus Oberhausen das historische Gebäude von einem Luxenburger Immobilienfonds. Weniger als ein Jahr dauerte der Umbau, der, wenn auch von außen kaum sichtbar, im Inneren viele Sterkrader Gäste begeisterte: Aus den ehemaligen grauen Lagerräumen sind für eine Millionensumme rund 60 helle und ansprechende Räume entstanden, Operationssäle mit modernster Technik, Behandlungszimmer und ein offener, zentraler Empfangsbereich.
Sechs Fachärzte der Chirurgie, Orthopädie, Anästhesie, Gefäß- und Unfallchirurgie sowie Schmerztherapie und 25 festangestellte Fachkräfte arbeiten hier seit Jahresanfang nun zusammen. Das lobte Oberbürgermeister Klaus Wehling gern: „In Sterkrade tut sich etwas“, sagte das Stadtoberhaupt bei der Einweihungsfeier.
Mit der engen Zusammenarbeit innerhalb der Praxisgemeinschaft wolle man den Patienten eine schnellere und effizientere Versorgung ermöglichen, sagte Chirurg Kai Wehle. Dabei sollen andere Praxen aber nicht ausgeschlossen werden: „Wir arbeiten natürlich in Verbindung mit unseren anderen Kollegen“, sagte Wehle
Dr. Heinrich Vogelsang, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung in Oberhausen, erinnerte daran, dass vor 40 Jahren nur ein Chirurg in Oberhausen ansässig gewesen sei. Derzeit seien es allein sieben Allgemeinchirurgen.