Oberhausen. .
Willkommen im Dorf: Die Schmachtendorfer Straße ist die Hauptschlagader des kleinen Stadtteils im hohen Norden Oberhausens. Hier gibt es alles, was die 8528 Schmachtendorfer zum Leben benötigen – und mehr.
Der Ort hat sich längst als Facharztzentrum etabliert. Patienten reisen aus Dinslaken, Bottrop, Düsseldorf an. Schmucke Altbauten stehen neben so eben fertiggestellten Architektenhäusern.
Es gibt zu wenige Parkplätze
Carola Grulke (40) wohnt gerne in Schmachtendorf.
Was lieben Sie an der Schmachtendorfer Straße?
Carola Grulke: Den dörflichen Charakter. Es liegt alles so dicht beieinander. Die Wege sind kurz. Das ist auch für ältere Menschen ein Vorteil.
Was vermissen Sie?
Grulke: Eine Eisdiele. Seitdem die einzige Eisdiele vor gut einem Jahr geschlossen hat, fehlt uns das allen im Sommer schon sehr. Der Ersatz aus der Tiefkühltruhe ist einfach keine Alternative. Zum Glück gibt es aber noch die Cafés.
Wo hakt es?
Grulke: Es gibt hier an der Straße deutlich zu wenig Parkplätze. Vor allem am Donnerstag. Dann ist Markt und der Marktplatz, der sonst ja auch als Parkplatz genutzt wird, fällt weg. Dann wird es auch an den angrenzenden Seitenstraßen eng. Da könnte sich die Stadt mal etwas einfallen lassen. Zumal in Schmachtendorf gerade so viel gebaut wird.
Links und rechts der Straße fädeln sich alteingesessene Geschäfte wie Perlen an einer Kette auf: Schuhladen und Ledermoden, Optiker, Café, Bäcker, Rewe und Modehaus. Mittendrin der Marktplatz mit Reisebüro, Apotheke, Blumenladen und einem bunten Markttreiben an jedem Donnerstag. Die Hauptstraße ist bis heute der große Treffpunkt der Schmachtendorfer gelieben.
Die Geschichte der Schmachtendorfer Straße
Auch diese Straße erinnert an geschichtliche Ereignisse und soll auf eine im 18. Jahrhundert entstandene Soldatenkolonie zurückgehen, wie der Sterkrader Heimatforscher Alfred Lindemann herausfand. Die Chroniken benennen den preußischen Regimentsfüsilier Johann Fester im Jahr 1749 als ersten Siedler im heutigen Schmachtendorf, dessen Name anno 1762 erstmals urkundlich erwähnt wird.
Der Name spiegelt die Lage der damals bitterarmen Bevölkerung wider. Die Schmachtendorfer Straße hieß vor der Eingemeindung bis 1917 übrigens Poststraße und führte vom Bahnhof zur Post, die sich damals im Hause Schlagregen (an der jetzigen Einmündung Dudelerstraße) befand. Dieser Name musste geändert werden, weil es in Sterkrade ebenfalls eine Poststraße gab.
Schmachtendorfer Straße